Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Weil sie sich gegen die Kürzungen beim Unterricht wehrt

Fußball-Präsident Dirk Zingler von Union Berlin, ein VW-Mitarbeiter und Wolf Schneider, der im November verstorbene Großmeister der Sprachstilkunst: Sie alle können „Sprachwahrer des Jahres 2022“ der Zeitung Deutsche Sprachwelt werden. Unter den Nominierten ist aber auch die deutsche Minderheit in Polen.

Wieso gerade die Deutschen in Polen? In der Begründung heißt es: „Die deutsche Minderheit wehrt sich gegen die staatliche Kürzung des Deutschunterrichts. Die polnische Regierung finanziert – statt vorher drei – jetzt nur noch eine Wochenstunde. Rund 50.000 Schüler sind betroffen. Von der deutschen Öffentlichkeit bleiben das Problem und der Widerstand dagegen weitestgehend unbeachtet“.

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Die deutsche Minderheit wurde nominiert, weil sie sich gegen die Kürzungen beim Deutschunterricht wehrt. Foto: Rudolf Urban

Doch die Konkurrenz ist groß. Der große Sprachlehrer Wolf Schneider („Deutsch fürs Leben. Was die Schule zu lehren vergaß“) setzte sich bis zuletzt für eine verständliche Sprache ein und erreichte damit ein Millionenpublikum. Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin, bevorzugt wiederum eine klare, ehrliche und genderfreie Sprache. Er sagte der Tageszeitung Die Welt: „Auch die Sprache darf bei uns im Stadion rau sein. Nicht verletzend oder diskriminierend. Aber wir werden als Klub eben auch nicht gendern. Wir machen da niemandem etwas vor oder versuchen etwas darzustellen, was wir nicht sind.“ Und VW-Mitarbeiter Alexander B. klagte dagegen, dass Audi-Mitarbeiter in der Kommunikation mit ihm Gender-Formen mit Unterstrich („Mitarbeiter_innen“) nutzen müssen. Obwohl er vor Gericht verlor, gab er vielen unzufriedenen Kollegen eine Stimme.
Zu den weiteren Nominierten für den Preis „Sprachwahrer 2022“ gehören auch die Karl-May-Gesellschaft und Karl-May-Stiftung. Sie stellten mit einer Petition die Ehre des Schriftstellers wieder her, nachdem der Verlag Ravensburger vor Rassismus-Vorwürfen eingeknickt war. Und zuletzt will das Aktionsbündnis Märchenland den sagenhaften Reinhardswald vor einem riesigen Windindustriegebiet schützen.

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Seit dem Jahr 2000 bestimmen die Leser der Deutschen Sprachwelt, die vom Verein für Sprachpflege aus Erlangen herausgegeben wird, die „Sprachwahrer des Jahres“. Die Auszeichnung erhielten bisher beispielsweise Dieter Hallervorden (2021), Monika Gruber (2014), Loriot (2011), Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002). Für die diesjährigen Nominierten kann man noch bis zum 31. Januar abstimmen. –> KLICK

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