Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Weitere Kürzungen geplant

Am 1. September 2022 trat die Verordnung des polnischen Ministers für Bildung und Wissenschaft in Kraft, infolge deren die Stundenzahl für den Deutschunterricht als Minderheitensprache von drei auf lediglich eine Stunde pro Woche reduziert wurde. Dies ist jedoch nicht das Ende der Kürzungen – nach den Plänen des Ministeriums für 2023 sollen die Mittel für den Deutschunterricht erneut drastisch gekürzt werden. Die deutsche Minderheit in Polen fordert ein Ende der Diskriminierung.

 

Die Haushaltskürzungen sind eine Folge der Verordnung des Ministers für Bildung und Wissenschaft Przemysław Czarnek vom 4. Februar 2021, laut der nur die Anzahl der Unterrichtsstunden von Deutsch als Minderheitensprache von drei auf eine pro Woche reduziert wurde. Praktisch trat die Verordnung am 1. September 2022 in Kraft: Ab diesem Zeitpunkt erhalten die lokalen Selbstverwaltungen − und über sie letztendlich die Schulen − finanzielle Mittel, die um insgesamt 39,8 Mio. PLN niedriger sind im Vergleich zu den Vorjahren.

Die Einschränkungen bei der Finanzierung des Deutschunterrichts enden damit jedoch nicht. Im Entwurf der Verordnung des Bildungsministers über die Methode der Verteilung des Bildungsteils der allgemeinen Subvention für lokale Selbstverwaltungen im Jahr 2023, der kürzlich auf der Internetseite des Öffentlichen Informationsbulletins veröffentlicht wurde, lesen wir: “Für Angehörige der deutschen Minderheit, für die der Unterricht der nationalen Minderheitensprache in Form eines zusätzlichen Erlernens dieser Sprache erfolgt, werden geringere Mittel berechnet als unter Berücksichtigung des Wertes der im Jahr 2022 geltenden Gewichte, und zwar um ca. 85,2 Mio. PLN.” Durch die jüngsten Maßnahmen des polnischen Bildungsministeriums in diesem Bereich werden also für den Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache insgesamt 125 Mio. PLN weniger bereitgestellt.

Der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) setzt dagegen seine Bemühungen fort, damit die polnische Regierung die Diskriminierung der deutschen Minderheit unterlässt. “Die polnische Gesetzgebung sieht keine Differenzierung der Schüler in Bezug auf die Nationalität vor”, erinnert der Verband in der neuesten, an Entscheidungsträger gerichteten Stellungnahme. “Dies ist ein weiteres Gesetz, das die Kinder der deutschen Minderheit diskriminiert”, wird in der Stellungnahme betont.

Die Stellungnahme des VdG ist nicht nur eine negative Meinung zu den vom Bildungsminister geplanten Änderungen. Es ist auch eine konkrete Botschaft an die Regierung: “Wir fordern die Wiederherstellung der Gleichbehandlung der Angehörigen der deutschen Minderheit und damit die Wiederherstellung der reduzierten Stundenzahl für den Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache auf die ursprüngliche Anzahl von 3 Stunden pro Woche. Wir ersuchen die Wiederherstellung des Gewichts zur Berechnung der Bildungssubvention auf gleicher Höhe, wie für andere nationale und ethnische Minderheiten in Polen.”

Die Stellungnahme des Verbandes wurde unter anderem dem Ministerium für Bildung der Wissenschaft und dem Vorsitzenden des Haushaltsausschusses im polnischen Sejm bereitgestellt. Der vollständige Inhalt der Stellungnahme ist auf der Internetseite des Verbandes zu lesen.

vdg.pl

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