Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Krakau: Jugendliche aus aller Welt bereiten den Weltjugendtag vor

Die Freiwilligen
Immer um 15.00 Uhr beten die Freiwilligen des Weltjugendtages gemeinsam den Rosenkranz in mehreren Sprachen. Foto: Marie Baumgarten

 

Jugendliche und junge Erwachsene werden beim Weltjugendtag 2016 in Krakau vom 26. bis 31. Juli gemeinsam den christlichen Glauben bekunden. Die Vorbereitungen zu diesem Großevent laufen auf Hochturen. Freiwillige aus aller Welt arbeiten vor Ort an dem Projekt mit – so wie Anna und Paul aus Deutschland.

 

 

 

 

Nur wenige Schritte vom Krakauer Königsschloss „Wawel“ entfernt hat das Organisationsteam des Weltjugendtags seinen Sitz. Über 100 Freiwillige aus aller Welt – darunter Neuseeland, Amerika und Afrika –  helfen hier bei der Registrierung von Pilgergruppen aus über 200 Ländern, der Übersetzung von Predigten und Texten der hochkarätigen Webseite. Doch das ist längst nicht alles: Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen koordiniert und Plätze für die große Messe mit dem Papst besichtigt und gesichert werden. Innerhalb Krakaus werden zahlreiche Bühnen aufgebaut, die durch unterschiedliche Gruppen bespielt werden, auch in den Dörfern herum. „Für mich als Veranstaltungskaufmann ist die Planung dieses Riesenprojekts besonders spannend“, sagt Paul aus Regensburg. Er hilft seit gut zwei Monaten bei der Organisation des Weltjugendtages – als Freiwilliger ohne Bezahlung.

 

Harte Arbeit – karger Lohn

 

Es gibt lediglich eine Versorgungspauschale. Die Unterkunft in den Pfarreien ist kostenfrei. Einfach ist das nicht, denn Krakau ist ein teures Pflaster. Doch alles halb so wild – bei der Arbeit geht es um eine höhere Werte, um Sinnhaftigkeit und die Festigung des Glaubens. „Für mich ist Glauben das Wichtigste im Leben“, sagt Paul, 28. „Ich hatte schon unsäglich schwere Bürden zu tragen, durch den Glauben konnte ich sie überwinden.“ Paul ist im katholischen Glauben aufgewachsen. Die Familie stammet aus Ratibor – man spricht deutsch und polnisch. An Polen schätzt Paul eine Sache besonders: „Hier sind die Kirchen viel voller als in Deutschland.“ Paul fühlt sich deshalb pudelwohl in Krakau – trotz harter Arbeit und kargem Lohn.

 

Kraft schöpfen im Gebet

 

Dass das Spirituelle neben der Arbeit nicht zu kurz kommt, darauf achtet das Organisationsteam des Weltjugendtages akribisch. Gemeinsam beten die Freiwilligen den Rosenkranz der Barmherzigkeit – jeden Tag um 15:00 Uhr im zweiten Stock des Hauses in mehreren Sprachen. „Manchmal ist die Arbeit so stressig und man vergisst, wofür das alles ist. In diesen Momenten ist Beten wichtig“, sagt die 20jährige Anna aus Essen. Sie ist seit Ende April als Freiwillige vor Ort, zuständig für Übersetzungen und den multimedialen Internetauftritt – sie ist wie Paul zweisprachig.

 

Im Gebet schöpft Anna Kraft, auch für das, was noch kommt. Denn sie weiß: Wenn der Weltjugendtag erst begonnen hat, wird es besonders hart. „Wir werden wohl Tag und Nacht arbeiten, aber wir wissen ja, wofür wir es machen.“ Anna und Paul haben selbst bereits an Weltjugendtagen teilgenommen. Sie freuen sich auf den Papst und eine große christliche Party.

 

 

Marie Baumgarten

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