Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wenn es nach Weihnachten riecht

Gewürze sind nicht nur Geschmacks- und Geruchsstoffe, sondern auch Antioxidantien, ätherische Öle und andere wertvolle entzündungshemmende Substanzen. Was für welche, das erzählte Dominika Bujara Diätassistentin, Phytotherapeutin und Kräutersammlerin bei einem Vortrag in der Österreich Bibliothek in Oppeln.


In dem Vortragssaal der Österreich Bibliothek riecht es köstlich, denn auf dem Tisch der Referentin liegen grüne Tannenzweige und zahlreiche Gewürze, die zu einem gemütlichen Nachmittag einladen. Dominika Bujara bereitete einen selbstgemixten, wärmenden Tee zu, der mit Kokosnussmilch und zehn Gewürzen gewürzt wurde. „Köstlich“ sagen die Besucher des Vortrags, denn noch bevor der Vortrag beginnt, darf probiert werden. Dann geht es auch schon los. „Das Allerwichtigste ist, dass wir nicht bereits gemahlene Gewürze verzehren, sondern sie selbst mahlen sollten, und das kurz vor dem Verzehr. Denn wir wissen nicht, ob in das Pulver nicht etwas Gewichtserhöhendes dazugegeben wurde, wann und wie es gemahlen wurde. Am besten Gewürznelken, Ceylon-Zimt und andere Gewürze ungemahlen kaufen, da weiß man, was man hat“, so die Leiterin des Vortrags.

Dominika Bujara, Diätassistentin, Phytotherapeutin und Kräutersammlerin bereitete den Vortrag in der Österreich Bibliothek vor.
Foto: Österreich Bibliothek

Ceylon-Zimt
„Der ist nicht so bekannt, weil er im stationärem Handel kaum erhältlich ist. Dabei ist das der echte Zimt. Im Internet ist er aber zu bekommen und ist allerdings um ein Vielfaches teurer als der herkömmliche Zimt“, sagt Dominika Bujara, während sie die Stangen beider Zimtarten, Cassia und Ceylon, den Gästen zum Begutachten reicht. „Es ist ein wärmendes Gewürz, mit stark desinfizierender, antiviraler und antibakterieller Wirkung. Zimt hemmt auch das Wachstum von Hefen und Pilzen, hier helfen hauptsächlich Alkohol-, Wasseralkoholauszüge sowie ätherisches Öl aus Zimt. Zimtrinde behandelt Verdauungsstörungen sowie Durchfall, Blähungen und Störungen der Verdauungssäfte, zudem stoppt es die Fermentationsprozesse im Darm“, zählt Dominika Bujara auf. Des Weiteren wirkt Ceylon-Zimt entzündungshemmend und verbessert die Durchblutung, Zimtöl wirkt schmerzlindernd bei Schmerzen in Gelenken, einfach dort einreiben, wo es schmerzt. „Aber verdünnt mit einem Basisöl, denn allein angewandt wird es die Haut reizen“ merkt die Phytotherapeutin an. Zimt kontrolliert den Blutzuckerspiegel, beugt Diabetes vor und hilft, Kohlehydrate effizienter zu verarbeiten, erfuhren die Besucher des Vortrags. Zimt schützt das Herz, die Gehirnzellen und das Kreislaufsystem, heilt Erkältungen, Infektionen, Husten und Entzündungen. „Am besten wirkt Zimt am Anfang der Infektion, wenn uns kalt ist, wir erschöpft sind, Nacken- und Muskelschmerzen haben. Wenn das Fieber aber 38 Grad erreicht hat, dann sollte man es nicht einnehmen, denn es wird sonst noch heißer, und das wollen wir nicht“, betont Dominika Bujara und weist auch darauf hin, dass bei Schwangerschaft, bei der Einnahme von Blutverdünnern, von Arzneien zur Senkung des Blutzuckers sowie bei Magen- Darm-Geschwüren Zimt verboten ist.

Weihnachtsgewürze machen nicht nur unsere Lebkuchen zu etwas Besonderem, sie haben auch eine heilende Wirkung auf unseren Körper.
Foto: Manuela Leibig

Gewürznelken
„Wir denken oft, das sind nur Gewürze oder Pflanzenteile, dabei haben sie eine große Wirkung auf unseren Körper, und das nicht nur positiv, sondern, wenn wir nicht aufpassen, auch eine negative. Deswegen nie mit der Einnahme übertreiben“, ermahnt die Diätassistentin. „Gewürznelken haben die höchsten antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften und fangen freie Radikale meisterhaft ab. Sie wirken schmerzlindernd, beruhigend, krampflösend, entzündungshemmend, desinfizierend, schleimlösend, schweißtreibend und verdauungsfördernd. Sie bekämpfen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten; hemmen entzündliche Prozesse im Verdauungstrakt, verbessern die Hirnfunktion und das Gedächtnis“, zählt Dominika Bujara auf. Als Hausmittel kannten die Besucher des Vortrags Gewürznelken gegen Zahnschmerzen. Das bei Zahnschmerzen angewandte Eugenol wird aus Gewürznelken gewonnen. Beim Treffen in der Österreich Bibliothek erfuhren sie noch, dass Gewürznelken gegen Rachenschmerzen, Kopfschmerzen, Geburtsschmerzen, Erkältung, Fieber, Husten, Infektionen, Entzündungen, Magengeschwüre, Helicobacter pylori, Verdauungsstörungen, Blähungen, Darmkoliken, Krämpfe, Durchfall, Geschwüre, Wunden, geschwächter Immunität und bei sexuellen Störungen helfen. Auch hier mahnte die Vortragsleiterin vor leichtsinnigem Einnehmen vor allem bei: „Allergie, Hypoglykämie, Blutgerinnungsstörungen, Schwangerschaft, Stillzeit, Bluthochdruck. Vor einer geplanten Operation am besten zwei Wochen von Gewürznelken und Eugenol ablassen, denn Eugenol erhöht das Blutungsrisiko“, mahnt Dominika Bujara. „Im Mittelalter waren Gewürze unfassbar kostbar, Gewürzhändler zu sein, war nicht ungefährlich, denn oft wurden die Transporte überfallen“, erfuhren die Besucher des Vortrags.

Manuela Leibig

 

Dominika
Dominika Bujara, Diätassistentin, Phytotherapeutin und Kräutersammlerin bereitete den Vortrag in der Österreich Bibliothek vor.
Foto: Österreich Bibliothek

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