Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wer waren die Adventsmütterchen?

Das Große Orchester der Weihnachtlichen Hilfe (WOŚP) ist in Elbing weithin bekannt. Doch nur wenige wissen, dass Frauen in Elbing bereits vor einem halben Jahrtausend ähnliche wohltätige Aufgaben übernommen haben.

Die Adventswerkstatt der Elbinger Gesellschaft der deutschen Minderheit fand am 14. November statt. Insgesamt nahmen 30 Personen teil: 15 Mitglieder der Gesellschaft und 15 Schüler der Grundschule des Heiligen Franziskus von Assisi, mit der die Organisation seit Jahren erfolgreich Projekte umsetzt. Die Schüler lernen Deutsch als Minderheitensprache.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Małgorzata Rysicka, Germanistin der genannten Schule. Sie erläuterte anschaulich die Ursprünge des Adventskranzes und des Adventskalenders und illustrierte ihren Beitrag mit einer Multimedia-Präsentation. Eine der Teilnehmerinnen aus der Gesellschaft brachte den Anwesenden die Geschichte der Elbinger Adventsmütterchen näher – ein bisher wenig bekanntes Kapitel der Stadtgeschichte.

An dem Workshop nahmen 15 Mitglieder des Vereins und 15 Schüler der Grundschule St. Franz von Assisi in Elbing teil.
Foto: Róża Kańkowska

Wer waren die Adventsmütterchen?

Die Adventsmütterchen waren Frauen, die zu Beginn der Adventszeit in Elbing unterwegs waren, um Spenden für Bedürftige zu sammeln. Das gesammelte Geld und die Gaben kamen bedürftigen Patienten in Krankenhäusern, Waisenhäusern, wohltätigen Organisationen und Altenheimen zugute. Gekleidet waren sie in dicke, wollene Röcke, weiße Pelerinen, schwarze Tücher und auffällige weiße Sonnenhüte – eine Erscheinung, die ausschließlich in Elbing zu finden war. Ihre Wohltätigkeit machte sie zu Vorläufern des heutigen WOŚP, jedoch einige Jahrhunderte früher.

 

Wohltätigkeit mit Tradition: Elbings Adventsmütterchen im Fokus.

 

Nach diesem historischen Einblick begann der kreative Teil der Werkstatt: Die Teilnehmer flochten Adventskränze aus Zweigen der Edeltanne Nobilis und schmückten sie mit Kerzen und Dekorationen. Im Anschluss kamen alle zu einem gemeinsamen Imbiss zusammen.

Das Projekt förderte den Austausch zwischen den Jugendlichen und den Mitgliedern der Gesellschaft. Gemeinsam arbeiteten sie an den Kränzen und fanden schnell einen Draht zueinander. Besonders wichtig war, dass die jungen Menschen dabei die lange Tradition der Hilfe für Bedürftige in ihrer Region kennenlernen konnten.

Zum Abschluss erhielten die Schüler Gesangsbücher mit deutschen Liedern, was ihnen große Freude bereitete.

 

Roża Kańkowska

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