Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wie nie zuvor

In den vergangenen zwölf Monaten sind die Strompreise in der Bundesrepublik um fast 40 Prozent gestiegen, hat das Vergleichsportal Verivox errechnet. Demzufolge hat sich die Preisdynamik für die Endverbraucher „dramatisch beschleunigt“.


Eine dreiköpfige Familie, die im Januar letzten Jahres 4.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr verbrauchte, zahlte demnach durchschnittlich 1.171 Euro für Strom. Doch schon im Januar 2022 müssen für die gleiche Anzahl von Kilowattstunden 1.626 Euro gezahlt werden. Das entspricht einer Steigerung von 38,8 Prozent. „Im Durchschnitt werden die Haushaltsausgaben für Strom um 455 Euro pro Jahr steigen“, so Verivox.

„Rekordhoch”

„Die Strompreise in Deutschland sind auf einem Rekordhoch. Noch nie mussten die Verbraucher an Rhein und Elbe so viel für Strom ausgeben“, meint Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, und fügt hinzu: „Eine Steigerung von fast 40 Prozent in nur zwölf Monaten ist meiner Meinung nach jenseits der ,Belastungsgrenze’ vieler deutscher Haushalte. Zuvor erstreckte sich ein Anstieg dieser Größenordnung über zwölf Jahre.“ Das ist zweifellos ein Beweis für etwas und kann durchaus schockieren.

Im vergangenen Jahr sind die Strompreise in Deutschland um fast 40 Prozent gestiegen!
Foto: www.bankier.pl

Wie lautet die Prognose?

Die Energieunternehmen begründen die Preiserhöhungen vor allem mit dem Anstieg der Großhandelspreise. Diese „sind seit Mitte 2021 einfach explodiert“, erklärt Verivox. Inzwischen haben sich die Kosten der Anbieter für den in einem Jahr gelieferten Strom an der Strombörse EEX mehr als vervierfacht. Und an den Spotmärkten, wo Strom kurzfristig verkauft wird, haben sich die Preise in der Spitze bis zum Siebenfachen erhöht. „Vor allem Anbieter, die kurzfristig Strom am Markt bevorraten, sind in den letzten Monaten stark unter Druck geraten, steigende Beschaffungskosten an ihre Kunden weiterzugeben“, sagt Thorsten Storck. Er sagt voraus, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten leider fortsetzen wird.

Johann Engel

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