Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wie Phönix aus der Asche

Für viele ist Bernstadt, heute Bierutów, in Niederschlesien, nur ein kleines Städtchen auf dem Weg nach Breslau, zwischen Namslau und Oels. Doch es lohnt sich, eine Pause in dem unscheinbaren Ort mit interessanter Geschichte zu machen.

Die Stadt wurde im Januar 1945 von der Roten Armee fast zur Hälfte zerstört, was leider dem Stadtbild heute immer noch anzusehen ist. Nur ein paar der schönen alten Gebäude sind in gutem Zustand erhalten geblieben, nur einzelne wurde nach dem Zweiten Weltkrieg überhaupt renoviert. Glück hatten vor allem jene, in die öffentliche Ämter eingezogen waren, zum Beispiel das schmucke Postamt. Die ehemalige Synagoge dient heute als Schulaula. Von dem alten Rathaus ist nur noch sein Turm übriggeblieben. Auch das Residenzschloss wurde zerstört. In einem kleinen Teil, der erhalten geblieben ist, ist jetzt ein Museum. Durch das Zentrum der Stadt zieht sich immer noch die alte Schlossmauer.

Ein Teil des Schlosses und die Schlossmauer
Fotos: Sławomir Milejski

Bernstadt musste in seiner langen Geschichte mehrmals wie Phönix aus der Asche steigen. 1603 zerstörte ein Brand die Ortschaft, nur sechs Häuser überstanden die Katastrophe. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt mehrmals von kaiserlichen, sächsischen und schwedischen Truppen besetzt. Ein zweiter Brand setzte Bernstadt 1659 zu. Im Jahr 1843 brannte die Stadt zum dritten Mal nieder. 126 der 200 Häuser wurden zerstört. Wieder begann man mit dem Aufbau. Industrie siedelte sich hier allerdings nie wirklich an. Die größte Fabrik war die 1883 errichtete Zuckerfabrik, deren mächtige Ruine bis heute erhalten geblieben ist. Eine Zeitlang war es die zweitgrößte Zuckerfabrik in Europa. 1887 begann man mit dem Wiederaufbau des Schlosses. Bernstadt war damals Teil des früheren Herzogtums Oels und zum Thronlehen der Kronprinzen von Preußen geworden. Ein Vorzeigeschloss war also ein Muss.

Der Rathausturm. Das Einzige, was von dem 1945 zerstörtem Rathaus übrigblieb.
Fotos: Sławomir Milejski

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde in Bernstadt intensiv gebaut. Es entstanden ein Wasserturm, eine Wasseraufbereitungsstation und eine Kläranlage. Die ersten zwei Objekte sind bis heute, nahezu 100 Jahre nachdem sie erbaut wurden, in Betrieb. Im Jahr 1935 wurden fast alle Bernstädter Straßen mit Pflastersteinen bedeckt. So eine Art von Pflasterung gibt es übrigens nur in Bernstadt. Ein Spaziergang durch die Stadt ist unbedingt empfehlenswert.

Anna Durecka

 

 

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