Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Wir müssen sichtbar bleiben“

In Bromberg versammelten sich vom 22. bis zum 24. November Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheitenorganisationen aus den nördlichen Regionen Polens. Grund dafür war das jährliche Koordinationstreffen, das der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) organisiert. Dabei trafen die Teilnehmenden auch eine Vertreterin und einen Vertreter vom Generalkonsulat Danzig.

Auch Jörg Fahland vom Generalkonsulat Danzig war beim Koordinationstreffen anwesend
Foto: Victoria Matuschek

Nach der Begrüßung der Teilnehmenden durch Joanna Hassa, die Geschäftsführerin des VdG, am Freitagnachmittag, sprach der Vorsitzende Rafał Bartek über die aktuelle sozial-politische Lage der deutschen Minderheit in Polen. Wichtige Themen waren dabei unter anderem die politische Mitgestaltung der deutschen Minderheit durch die Ernennung des ehemaligen Abgeordneten der deutschen Minderheit Ryszard Galla zum Berater des Sejmmarschalls Szymon Hołownia für nationale und ethnische Minderheiten.

Sichtbarkeit und Zusammenarbeit stärken – Zentrale Themen beim Koordinationstreffen der deutschen Minderheitenorganisationen.

Auch stellte Rafał Bartek das Institut für Sprachliche Vielfalt der polnischen Republik (Instytut Różnorodności Językowej Rzeczypospolitej) vor, das im Mai 2024 vom polnischen Ministerium für Kultur und Nationales Erbe gegründet wurde. Das Institut folgt der Philosophie einer europäischen Sprachenlandschaft, in der Minderheitensprachen nicht nur als kulturelles Erbe der jeweiligen Gemeinschaft bewahrt werden, sondern als wertvoller Bestandteil der Region für alle Menschen erhalten bleiben sollen. Als damit verbundenes Ziel äußerte der Vorsitzende des VdG den Zugang zu Minderheitenschulen für alle, die daran Interesse haben – unabhängig davon, ob sie der Minderheit oder der Mehrheitsgesellschaft angehören. „Wir müssen sichtbar bleiben“, schlussfolgerte Rafał Bartek. Das Institut wird in Zukunft Projekte, die die sprachliche Vielfalt fördern sollen, wie beispielsweise Sprach-Workshops, planen.

Sandra Nowak, Referentin für Abrechnungen und Spracharbeit beim VdG, stellt die Sprachprojekte vor.
Foto: Victoria Matuschek

Auch die kommenden Neuwahlen in Deutschland kamen natürlich zur Sprache. Dazu tauschten sich die Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheitenorganisationen auch mit Jörg Fahland und Peggy Berndt vom Generalkonsulat in Danzig aus. Es erfolgte ein angeregter Austausch über die Projektpläne der achtzehn teilnehmenden deutschen Minderheitenorganisationen für das Jahr 2025.

Peggy Berndt vom Generalkonsulat Danzig stellte sich vor
Foto: Victoria Matuschek

Darüber hinaus stellte Michał Matheja, der Leiter des Forschungszentrums der Deutschen Minderheit (FZDM), die Arbeit der Institution vor. Das FZDM widmet sich der Erforschung und Dokumentation der Geschichte sowie des kulturellen Erbes der deutschen Minderheit in Polen. Gegründet wurde das Forschungszentrum 2016 von der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, dem Verein der Bibliotheken, Medien, Kultur und Wissenschaft, der Deutschen Bildungsgesellschaft, dem Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit und dem VdG.

Die Teilnehmenden beim Koordinationstreffen
Foto: Victoria Matuschek

Neben den zahlreichen Besprechungen zu organisatorischen Themen kam auch der Spaß nicht zu kurz: in geselliger Runde saßen die Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheitenorganisationen abends zusammen.

Das Koordinationstreffen wurde aus den Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) finanziert.

vm

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