20 Jahre lang war die minderheitseigene Stiftung für die Entwicklung Schlesiens in der Oppelner ul. Słowackiego zu finden. Anfang Februar bezogen die Mitarbeiter nun ihren neuen Sitz im erst wenige Jahre zuvor gebauten Businesszentrum. All das für die Kunden, wie die Stiftungsleitung sagt.
“Die Villa in der ul. Słowackiego war, ist und bleibt schön. Wir mussten sie aber verlassen, weil die Stadtmitte von Oppeln für die Kunden unserer Stiftung, die aus mindestens zwei schlesischen Woiwodschaften kommen, kein guter Standort gewesen ist”, sagt Arnold Czech, Vorsitzender der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens. Im Businesszentrum an der ul. Wrocławska soll das nun anders durch die Lage außerhalb des Zentrums und eine gute Anbindung an die Autobahn sowie die Staatsstraßen sein. “Außerdem ist dieser Teil Oppelns einer mit viel Potenzial und es entstanden in der Nähe bereits mehrere Firmen aus der IT-Branche sowie das Oppelner Kongresszentrum. Unsere neue, unmittelbare Nachbarschaft scheint wohl zum neuen Wirtschaftszentrum der Stadt zu werden und damit sind wir hier an der richtigen Stelle”, meint Arnold Czech.
Ihren Kunden, vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen, bietet die Stiftung für Entwicklung Schlesiens, die von der deutschen Minderheit gegründet wurde, Darlehen für eine Existenzgründung als auch für neue Investitionen. Einen nicht kleineren Stellenwert nimmt aber auch die Unterstützung der Organisationen der Deutschen Minderheit ein. Dabei geht es einerseits um die sog. Rückflussmittel, also zurückgezahlte Gelder von Darlehen, die seinerzeit aus Mitteln der Bundesregierung stammten. Diese werden nun u.a. für Verwaltungskosten der Deutschen Minderheit verwendet.
“Im Rahmen der Unterstützung der deutschen Minderheit wurde letztes Jahr auch das Johann-Kroll-Stipendium ausgelobt, das nach dem Gründervater der Oppelner SKGD benannt wurde. In diesem Jahr wird es eine weitere Auflage geben, Mittel für die Stipendien sind bereits im Haushalt der Stiftung gesichert”, sagt Arnold Czech, der darauf setzt, dass sich in diesem Jahr noch mehr talentierte Jugendliche aus den Reihen der deutschen Minderheit in Polen anmelden werden. Mehr dazu berichten wir im Wochenblatt.pl demnächst.
Und was geschieht nun mit dem ehemaligen Sitz der Stiftung. Das Gebäude soll, so Vorsitzender Czech, nicht verkauft werden, denn es habe nicht nur einen materiellen Wert für die Stiftung, sondern auch einen ideellen. “Möglicherweise findet dort eine Organisation der deutschen Minderheit ihre neue Bleibe, sodass das Haus seinen Charakter als Minderheitshaus beibehält”, sagt Arnold Czech.
Rudolf Urban