Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag con Bischofsvikar Peter Tarlinski

28. Sonntag im Jahreskreis – C

1. Lesung: 2.Kön 5,14-17
2. Lesung: 2. Tim 2,8-13
Evangelium: Lk 17,11-19

Viele Sorgen plagen uns im Leben. Das Wort Inflation könne wir nicht mehr hören. Die Unterhaltskosten werden immer höher. Wie sollen wir da über die Runden kommen? Wenn wir gesund sind, schaffen wir es mit kleineren oder größeren Verlusten. Werden wir krank, verlieren die Arbeit, geraten in Schulden, dann haben wir es schwer und brauchen Hilfe von außen.

 

Diese kam für 10 Aussätzige im Grenzgebiet von Samarien und Galiläa rechtzeitig. Jesus befand sich auf dem Weg nach Jerusalem und zog dort vorbei. Die Kranken sahen Ihn kommen und riefen: „Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!“ Als er sie sah,sagte er zu ihnen: „Geht, zeigt euch den Priestern!“Und es geschah: Während sie hingingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um,als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samariter. Da sagte Jesus:„Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden?“ Und er sagte zu ihm: „Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.“ Der Kommentar im Schott-Messbuch weist darauf hin: „Nicht die Krankheit ist für Jesus das Problem, sondern der Mensch. Er heilt die zehn Aussätzigen, aber nur einer kommt zurück, um zu danken. Nur an ihm ist das Wunder ganz geschehen. Dieser eine, ein Samariter, glaubt und weiß, dass er nicht nur geheilt, sondern auch angenommen ist. Die anderen haben keine Zeit, sie haben Nachholbedarf, Ansprüche an das Leben. Den aber, der ihnen das wirkliche Leben geben könnte, scheinen sie schon vergessen zu haben.“

 

Johannes Bours (1913-1988), katholischer Theologe und Schriftsteller, verfasste dazu folgende Worte: „Herr, du hast mich geheilt. Von dir kommt es, dass ich lebe. Deine Liebe hat mich gefunden, noch bevor ich rief. Ich habe von dir die Heilung empfangen, aber das Herz, das du berühren möchtest, ist immer noch nicht in seiner Tiefe aufgetan zum lebendigen Glauben: das Zurückkehren, die tiefe Bekehrung ist immer noch zu tun.
Herr, locke mich mit der Kraft deiner Liebe. Lass mich dankbar werden, damit das Herz, dieses so oft in sich befangene und verzagte, dieses so oft stumpfe und verschlossene Herz sich weitet und öffnet für dein größeres Wort: ‚Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet‘.“

 

In unserer Zeit vergessen wir allzu leicht, dass Gott uns in seiner Hand hält. Auch wenn es im gegebenen Augenblick danach nicht aussieht – Er ist bei uns. Der Glaube an Gott und seine Kraft werden heutzutage von so manchen nicht mehr ernst genommen. Die Überzeugung: Wir beherrschen das Leben, setzt sich immer mehr durch. Dabei können wir in ausweglosen Situationen nichts ausrichten. So verharren wir in angespannter Erwartung, wann der Krieg in der Ukraine vorüber sein wird und mit ihm auch unsere Sorgen. Sollten wir doch nicht eher unser Gott-Vertrauen erwecken und Jesus, den Herrn der Geschichte, anrufen: „Meister, hab Erbarmen mit uns!“ ?

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