Eine wichtige Wahl
An den Sonntagen der Osterzeit stammen die Lesungen in der Heiligen Messe unter anderem aus der Apostelgeschichte. Diese berichtet von den Missionserfolgen der Apostel, darunter von Paulus und Barnabas. Sie verkündeten das Evangelium Jesu Christi, setzten in den christlichen Gemeinden Älteste (Vorsteher) ein, stärkten die Jünger und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten – und öffneten den Heiden durch Gottes Gnade die Tür zum Glauben.
Am 8. Mai 2025 wurde der neue Papst, Leo XIV., für die katholische Kirche bestimmt. Diese zählt mittlerweile rund 1,4 Milliarden Gläubige. Jährlich entscheiden sich etwa 13 Millionen Menschen dafür, mit Jesus in dieser christlichen Gemeinschaft zu leben.
In seiner ersten Ansprache – und danach, am 9. Mai, in seiner ersten Predigt – setzte der neue Hirte deutliche Akzente für das Christentum der Zukunft. Es soll missionarischer werden. Dabei geht es nicht darum, der Welt den Glauben aufzuzwingen, wie es manche in veralteter Manier noch immer denken. Papst Leo XIV. versteht die Mission als Verkündigung des Evangeliums in aller Welt, damit die Menschen über Jesus Christus in Kenntnis gesetzt werden.
Mission als Darlegungsprozess
In der Ausbreitung des Evangeliums geht es um die Vermittlung der Lehre Jesu. Zugleich ist die Glaubwürdigkeit der Verkünder von größter Bedeutung – Worte und Taten müssen übereinstimmen. Das Leben nach dem Evangelium im Alltag ist ebenso wichtig wie die christliche Sicht des menschlichen Lebens.
Die christliche Mission bedeutet nicht zu herrschen, sondern zu lieben.
Die ersten Worte von Papst Leo XIV. stellten Christus und die Liebe Gottes zu den Menschen in den Mittelpunkt:
„Der Friede sei mit euch!“ – sagte er zuerst.
„Dies ist der Friede des auferstandenen Christus – ein unbewaffneter und entwaffnender Friede, demütig und beharrlich. Er kommt von Gott – dem Gott, der uns alle bedingungslos liebt.“
Er erinnerte an die Worte von Papst Franziskus:
„Gott liebt uns, Gott liebt euch alle – und das Böse wird nicht siegen! Wir alle sind in den Händen Gottes. Lasst uns daher ohne Angst, Hand in Hand mit Gott und miteinander, weitergehen! Wir sind Jünger Christi. Christus geht uns voran. Die Welt braucht sein Licht. Die Menschheit braucht ihn als Brücke, um von Gott und seiner Liebe erreicht zu werden.“
Hinzu kommt die deutliche Aufmunterung an alle Christinnen und Christen:
„Damit wir zusammen als geeinte Kirche unterwegs sind, stets auf der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit, stets darauf bedacht, als Männer und Frauen zu arbeiten, die Jesus Christus treu sind – ohne Furcht, um das Evangelium zu verkünden, um Missionare zu sein.“
Der Auftrag Jesu
Die christliche Mission bedeutet nicht zu herrschen, sondern zu lieben. Im Abschnitt aus dem Johannesevangelium, den wir am 5. Sonntag der Osterzeit hören, sagt Jesus:
Joh 13, 34-35: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“
Das ist der Weg zu einer neuen, ewigen Wirklichkeit, die uns erwartet. So lautet die Botschaft aus der Offenbarung des Johannes:
Offb 21,1-5: „Ich, Johannes, sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen. (…) Ich sah die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen. (…) Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.
Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.“
Das ist die Zukunft aller, die mit Christus vereint leben. Das ist die Zukunft aller, die ihre Hoffnung auf IHN setzen. Das ist die Zukunft der Glaubenden, die von der Botschaft Christi überzeugt sind. Mögen wir auch dabei sein.