Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

3. Sonntag der Fastenzeit – C

1. Lesung: Ex 3, 1–8a.10.13–15

2. Lesung: 1. Kor 10, 1–6.10–12

Evangelium: Lk 13, 1–9

Niemals allein?

„You’ll never walk alone” – „Du wirst niemals alleine gehen“ wurde zu einer berühmten Hymne für die Fußballfans der SC Liverpool und darüber hinaus. Uraufgerührt wurde sie 1945 im Musical “Carousel“ am Broadway in New York. Erzählt wird die Geschichte eines Karussellarbeiters, der aus finanzieller Not einen Raubüberfall begeht. Er will für die Zukunft seiner Frau und ihres ungeborenen Kindes sorgen, doch er stirbt dabei. „You’ll never walk alone” erklingt im Musical zweimal: um die Frau zu ermutigen, über den Tod ihres Mannes hinweg zu kommen, und im Finale, bei der Schul-Abschluss-Feier der dann 15-jährigen Tochter. Der Text ist eine Ermutigung, unter schweren Lebensbedingungen nicht aufzugeben. Gehe durch den Sturm, fürchte dich nicht vor der Dunkelheit, auch wenn deine Träume sich in Luft auflösen, geh weiter mit Hoffnung in deinem Herzen und du wirst niemals alleine gehen. Bei all dem Zuspruch fehlt jemand, der die menschliche Einsamkeit durchbricht.

Zunehmende Einsamkeit

Im Jahr 2018 wurde in England das „Ministerium für Sport, Zivilgesellschaft und Einsamkeit“ eingerichtet. Die zuständige Ministerin Miriam Jane Davies sagte dazu: „Einsamkeit ist ein sehr komplexes Problem, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft. Einsamkeit kann den Menschen das Gefühl vermitteln, isoliert und ganz unten zu sein. Auch das Selbstwertgefühl leidet in hohem Maß darunter.“

Der Mensch wandte sich ab von Gott und ist einsam geworden.

Das Schauspielhaus Hamburg animiert zum Theaterbesuch mit den Worten: „Einsamkeit macht krank, messbar, wie Zigaretten, Übergewicht oder Depression, ist weltweit verbreitet und etwas, worüber man kaum spricht. Längst hat sie alle Altersgruppen erfasst. Viele Jugendliche beschreiben sich selbst trotz massenweiser Kontakte, Follower und Friends auf Insta, TikTok, Plattform X und anderen, als einsam oder „lost“ (verloren) – mitten in den Welten schöner Stilisierung.“

Einer ist immer da

Die Feststellung ist gewagt, dennoch irgendwie lebensnahe: Der Mensch wandte sich ab von Gott und ist einsam geworden. Er geht mutterseelenallein durch die Stürme der Zeit und seine zerstörten Träume. Mose musste aus Ägypten fliehen, weil er einen Menschen tötete. Er fand eine Bleibe bei seinem Schwiegervater Jitro in Midian. Allein hütete Mose die Schafe Jitros. Als er zum Gottesberg Horeb kam, erschien ihm der Engel des Herrn im brennenden Dornbusch. Durch den Engel sprach Gott zu Mose und offenbarte ihm seinen Namen: „Ich bin, der ich bin. So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin» hat mich zu euch gesandt.“ Gott bekräftig damit, dass er bei den Menschen immer da ist. Er steht ihnen in jeder Lebenssituation zur Seite. Er leitet, begleitet, schützt, tröstet, ermutigt und schenkt Kraft, damit der Mensch nicht allein durchs Leben geht. Gott begleitete die Israeliten beim Auszug aus Ägypten. Er führte sie sicher in das verheißene Land hinein und blieb ihnen treu. So steht er den Menschen bei, wenn sie dies wollen.

Gott durchbricht auch unsere Einsamkeit – wenn wir ihn ernstnehmen!

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