Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinkski

5. Sonntag der Osterzeit – C

1. Lesung: Apg 14, 21b–27
2. Lesung: Offb 21, 1–5a
Evangelium: Joh 13, 31–33a.34–35

 

Die biblischen Texte am 5. Sonntag der Osterzeit beschreiben die Nähe Gottes zu den Menschen. Der Abschnitt aus der Apostelgeschichte schildert die Verkündigung des Evangeliums durch Paulus und Barnabas in den Gegenden von Lystra, Ikonium, Pamphylien, Perge, Attalia und Antiochia. Dort haben viele zum Glauben an Jesus gefunden. Die christlichen Gemeinschaften wurden immer größer. Gott begann, unter den Menschen tatsächlich zu wohnen. Paulus und Barnabas „stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“

Diese Gemeinschaft von Gott und den Menschen hat sichtbare Merkmale auf Erden erhalten wie die Gebetsversammlungen, die Eucharistiefeier mit dem Brotbrechen und die caritative Fürsorge um die Armen, Kranken und Einsamen. Die Offenbarung des Johannes schildert die Fortsetzung dieser Gemeinschaft auch in der Ewigkeit. Der Apostel sah in seinen Visionen einen neuen Himmel und eine neue Erde, eine heilige Stadt, das neue Jerusalem – welches die Menschen am Ende der Zeiten versammeln wird. „Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.“

Beide Lesungen sind eine Einladung und Ermutigung, sich Jesus, dem Gottessohn anzuschließen. Eine Gemeinschaft mit Jesus kann schon hier auf Erden aufgebaut werden. Auf das neue Jerusalem der ewigen Erfüllung können wir hoffen. Auch wenn die Christen zu jeder Stunde der Menschheitsgeschichte durch größere oder kleinere Drangsale hindurchgehen müssen, der Zusammenhalt mit Gott und untereinander hilft, die angekündigte neue Erde und den neuen Himmel anzusteuern.

Was in der Not, was angesichts des tobenden Krieges und drohenden Todes, der wuchernden Gewalt und Vernichtung die Menschen am Leben halten kann, ist die Liebe. Sie wird immer benötigt; in Krisensituationen ist sie dringend wichtig. Jesus richtet seine Worte sowohl an seine Jünger als auch an die gesamte Menschheit: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“

Wie die ersten Christen, leben auch wir in einer Zeit des Drangsals. Das ist dennoch ein Augenblick, um zusammen näher zu rücken und die Einheit mit Gott und untereinander praktisch zu leben. Die Gelegenheit dazu haben wir jeden Sonntag. Besonders groß wird der Anlass am 05. Juni 2022 (Sonntag) dazu sein, gemeinsam – um Christus versammelt – die Wege der Liebe in die Zukunft neu zu beschreiten. Nimmt Euch Zeit – und erscheint am St. Annaberg zur Minderheitenwallfahrt.

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