Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

Taufe des Herrn – B

1. Lesung: Jes 55,1-11
2. Lesung: Apg 10,34-38
oder 1 Joh 5,1-9
Evangelium: Mk 1,7-11

 

Darstellung der Taufe Jesu am Hochaltar der Kirche St. Johannes der Täufer in Mönchberg
Foto: Wikipedia

 

Viele von uns haben die sehr schnell vergangenen Weihnachtsfeiertage und den Übergang zum Neuen Jahr als sehr eingeschränkt empfunden und erlebt. Die Familien an Heilig Abend waren zahlenmäßig kleiner, an der Krippe in unseren Kirchen stand kaum jemand. Am heutigen Sonntag befinden wir uns – laut des Evangeliums nach Markus – am Ufer des Jordans. Jesus ließ sich im Wasser dieses Flusses von Johannes taufen. „Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkamund eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“ Von diesem Ereignis an begann Jesus, öffentlich zu wirken. In der Kraft des Heiligen Geistes war er unterwegs. Jesus lehrte und wirkte, zog umher, tat Gutes und heilte alle, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm. Die Taufe wurde für ihn zum Ausgangspunkt eines neuen Weges und einer neuen Mission unter den Menschen. Die Taufe bedeutete für Jesus den Neubeginn in seinem Leben.

 

 

Die Taufe, welche die Christen empfangen, ist auch ein Neubeginn. Sie ist die Befreiung aus der Macht des Bösen, sie schenkt neues Leben aus der Kraft des Heiligen Geistes, sie bindet in die Gemeinschaft der Glaubenden ein, sie schafft eine Grundlage für ein Leben, in dem das Gute vermehrt sein sollte. Die Taufe ist eine Rückkehr zu Gott, zu der die Worte des Propheten Jesaja ermutigen: „Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt, ruft ihn an, solange er nahe ist.“Gott lädt dazu ein, mit ihm in die Zukunft aufzubrechen, denn „so hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.“ Gottwünscht sich sehr, dass wir auf sein Wort hören und uns nach ihm richten. „Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, (…) so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.“

 

Die Taufe wird u.a. als Bad der Reinigung bezeichnet. Diese Reinheit im Geiste wird dringend benötigt. Wie es Papst Franziskus in seiner Predigt für die Neujahrsmessezum Ausdruck brachte: „Die Welt ist stark verschmutzt von dem vielen Schlechten, das man über andere, über die Gesellschaft, über sich selbst sagt und denkt. Der Segen regeneriert und gibt Kraft für einen Neubeginn. (…) Das Gute kommt aus dem Herzen. Wie wichtig ist es, das Herz rein zu halten, das innere Leben, das Gebet zu bewahren! Damit beginnt alles: mit der Sorge für andere, für die Welt, für die Schöpfung. (…) In diesem Jahr, in dem wir auf einen Neubeginn und neue Behandlungsmöglichkeiten hoffen, sollten wir die Sorge füreinander nicht vernachlässigen. Denn über den Impfstoff für den Körper hinaus brauchen wir auch einen Impfstoff für das Herz: die Sorge füreinander. Es wird ein gutes Jahr werden, wenn wir für andere sorgen.“

 

 

 

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