Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

21. Sonntag im Jahreskreis – C

1. Lesung: Jes. 66,18-21
2. Lesung: Hebr. 12,5-7.11-13
Evangelium: Lk. 13,22-30

Die letzten Wochen der Ferien stehen noch vor uns. Viele haben ihren Urlaub schon hinter sich. Wer Erholung gesucht hat, konnte sie finden. Die vorherigen Befürchtungen, dass es wohl schwierig sein könnte mit der Entspannung in diesem Jahr, haben sich nicht bestätigt. Viele von uns konnten ihre Freizeit friedlich genießen. Dabei konnten wir so manche Sorgen hinter uns lassen.
Zurückgekehrt in unseren Alltag stellen wir fest, dass sich nicht viel verändert hat. Vor allem der Krieg in der Ukraine geht weiter. Aber auch die katholischen Christen, und vor allem die Geistlichen, werden der schlimmsten Vergehen verdächtigt die Deutschen werden in der Öffentlichkeit immer noch als die größten Feinde Polens angesehen, und insgesamt werden Kleinigkeiten hochgekocht. Den internationalen und gesellschaftlichen Frieden können gegenwärtig nicht alle Völker der Erde erfahren.

Vor fast 77 Jahren nahm die UNO, die Organisation der Vereinten Nationen, ihre Arbeit auf. Ihr gehören 193 Nationen an. Erklärt man den Kindern, was zu den Aufgaben der UNO gehört, so klingt es etwa so: „Die zentrale Mission der UNO ist: der Erhalt von internationalem Frieden und Sicherheit. Die Vereinten Nationen folgen dieser Mission, indem sie Konflikten vorbeugen; Konfliktparteien helfen, Frieden zu schließen; Frieden sichern und Bedingungen schaffen, unter denen der Frieden bestehen kann.“ Klingt vielversprechend. Dass nicht alles sofort zu erreichen ist, liegt auf der Hand. Dennoch sind die Vereinten Nationen das Forum, in dem um die Stabilität in den Krisenregionen und den Frieden in der Welt gerungen wird.

Eine ähnliche Gemeinschaft der Nationen unter der Führung Gottes hat der Prophet Jesaja in seiner Schrift aus dem 4. Jahrhundert vor Christus vorgeschlagen. In seiner prophetischen Vision schildert er die große Versammlung aller Völker in Jerusalem. Vereint im Namen des einen Gottes werden sie gemeinsam für den Frieden und den Wohlstand sowie für die Ehre Gottes auf Erden sorgen. „Ich kenne die Taten und die Gedanken aller Nationen und Sprachen und komme, um sie zu versammeln, und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen. Ich stelle bei ihnen ein Zeichen auf und schicke von ihnen einige (…) zu den Nationen, zu den fernen Inseln, die noch keine Kunde von mir gehört und meine Herrlichkeit noch nicht gesehen haben. Sie sollen meine Herrlichkeit unter den Nationen verkünden. Sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen (…) zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem hinbringen, spricht der Herr. (…) Und auch aus ihnen nehme ich einige zu levitischen Priestern, spricht der Herr.“

Der Traum von einer vereinten Menschheit lebt bis heute. Der Traum von einem Leben in Frieden ebenso. Nur gemeinsam können wir ihn verwirklichen. Frère Roger (1915-2005) von Taizé sagte: „Wenn allen, nicht nur einigen Völkern auf der Erde, ein gleiches Maß an Vertrauen entgegengebracht wird, tut sich ein Weg zum Frieden auf.“

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