Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

1. Fastensonntag – A

1. Lesung: Gen 2,7-9; 3,1-7
2. Lesung: Röm 5,12.17-19
Evangelium: Mt 4,1-11


Mit dem Aschermittwoch sind wir wie durch eine Tür in einen weiteren Zeitabschnitt im Kirchenjahr eingetreten: In die Fastenzeit, die auch Zeit der österlichen Umkehr und Buße genannt wird. Die 40 Tage (ohne Sonn- und Feiertage) von Aschermittwoch bis zum Ostersonntag laden uns Christen ein zu Besinnung, Lebensjustierung und zur Rückkehr zu den Grundlagen unseres Lebens mit Gott. Nicht alles im Leben ist notwendig und nicht alles müssten wir haben und tun. Gewiss gibt es Dinge und Situationen, die nicht gut für uns sind. Das Überflüssige oder sogar Schädliche zu entfernen, entlastet unser Leben. Wie ist zu erkennen, was uns dient und was uns zerstört?

Im Buch Genesis, welches die Bibel eröffnet, werden die Anfänge der Menschheit, ihr Ursprung und ihre Entstehung beschrieben. Die erste und wichtigste Feststellung ist diese: Gott hat den Menschen geformt und ihm den Lebensatem gegeben. Das ist entscheidend. Wir haben uns als Menschen nicht entworfen und uns die Lebendigkeit nicht selbst gegeben. Wir sind auf Erden aus Gotteshand entstanden. Wir gingen aus dem Leben Gottes hervor und tragen dieses Göttliche in uns. Das Außergewöhnliche, was uns Menschen ausmacht, ist die Fähigkeit, das Gute und das Böse zu erkennenund die Freiheit, sich für eines von beiden entscheiden zu können. Die Gaben der Erkenntnis und der Freiheit lassen uns selbstständig sein. Zugleich machen sie uns für Versuchungen anfällig. Wir können vom Guten angezogen oder vom Bösen verführt werden. Das Gute verlangt uns eine gewisse Anstrengung ab. Das Böse täuscht, lockt mit Scheinbildern und verspricht sorglose Lebensart. Der Mensch, wenn er auf die Stimme Gottes, auf die Weisungen Gottes, nicht hört und diese nicht einhält, gefährdet sein Leben. Adam und Eva haben dadurch das Paradies verloren.

Das Laacher Messbuch, welches von den Benediktinern aus Maria Lach herausgegeben wird, bringt für den 1. Fastensonntag im Jahr 2023 folgende Überlegung: „Es liegt in unserer Natur, dass wir das Verbotene interessant finden, besonders reizvoll. Und dass wir in uns selbst die Versuchung spüren, genau das zu tun, was wir nicht tun sollen. (…) Alle Menschen sind empfänglich für Versuchungen. Nicht alle sind für die gleichen Versuchungen anfällig, aber jeder und jede hat seine eigenen.“ Diese haben die Kraft, uns soweitauf Abwege zu führen, dass unser Leben zerstört wird.

Jesus, in seiner menschlichen Natur, wurde ebenfalls Versuchungen ausgesetzt. Dem Ehrgeiz, Karriere machen zu müssen, dem Wohlstandsstreben nach unbegrenztem Reichtum und sexuellen Verführungen, die dazu anleiten, dem Teufel selbst zu huldigen und mit ihm unterzugehen. Jesus ließ sich nicht verführen. Er geht als Sieger hervor und dabei hilft ihm „die enge Bindung an Gott, an seinen Vater und an das Wort und Gebot Gottes, das er voll und ganz für sich umsetzt.“ Unser Gottvertrauen, unser Hören und den Worten Jesu zu gehorchen, beschützt uns vor Versuchungen und macht stark gegenüber dem Bösen. Unser Leben bleibt beschützt.

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