Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

3. Sonntag der Osterzeit

1. Lesung: Apg 3,12a. 13 – 15. 17-19
2. Lesung: 1 Joh 2,1 – 5a
Evangelium: Lk 24,35-48

Der auferstandene Jesus erscheint seinen Jüngern. Den lebenden Christus erkennt Maria Magdalena am Ostermorgen. Die Apostel Petrus und Johannes finden das leere Grab vor. Jesus geht mit zweien seiner Jünger nach Emaus und erscheint hinterher den elf anderen und weiteren Zeugen im Abendmahlssaal. Die Gewissheit, dass Christus von den Toten auferstanden ist, überliefern neutestamentliche Schriften, die sich auf persönliche Erfahrungen von Menschen berufen. Diese standen Jesus sehr nahe. Daher zweifelte das Umfeld daran, dass Christus tatsächlich lebt. Die Auferstehung wurde als eine Erfindung der Jünger Jesu gedeutet und in Frage gestellt. Gewisse Bedenken machten sich breit.

 

Der Hl. Lukas geht auf die Verunsicherung ein und bezeugt, dass Jesus selbst in die Mitte seiner Jünger trat und zu ihnen sagte: „Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. (…) So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.“ Auch wenn die Überlieferung der Jünger Jesu nicht alle überzeugt, gibt es dennoch bis heute sehr viele Menschen, die sich den Aussagen der Augenzeugen anschließen.

 

Der bekannte Bibelwissenschaftler Gerhard Lohfink, der u. a. ein Buch „Gegen die Verharmlosung Jesu“ (Herder 2019) veröffentlicht hatte, setzte sich auch mit der Auferstehung Christi auseinander. Auf die Frage des Journalisten Franz Rohleder (merkur.de) „Ist Jesus an Ostern auferstanden?“, antwortete G. Lohfink: „Ja. Ich glaube als Christ, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. (…) Ich vertraue der Erzählung vom leeren Grab. Sie ist für mich wahr. Das leere Grab wird von Frauen entdeckt, deren Namen genannt werden. Wäre diese Geschichte frei erfunden, hätte man keine Frauen, sondern Männer auftreten lassen. Für den Historiker ist das ein Indiz, dass man diese Erzählung nicht einfach historisch entsorgen kann.“

 

Damit man persönlich zu einer solchen Glaubensüberzeugung gelangt wie bei G. Lohfink, sollte man die Person Jesu, den Sohn Gottes, besser kennenlernen. Der berühmte Bibelwissenschaftler rät: „Die Evangelien lesen. Sich immer wieder kleinere Abschnitte aus den Evangelien vornehmen. Sich Jesus vorstellen. Ihn anschauen. Ihm zuhören. Dann vielleicht sogar mit ihm sprechen. (…) Vor allem aber: Sich darüber im Klaren sein, dass ich Jesus auf Dauer nicht ohne die Kirche haben kann, nicht ohne eine lebendige Gemeinde, nicht ohne regelmäßigen Gottesdienst, nicht ohne das „Hören“ des Evangeliums, nicht ohne die Begegnung mit Jesus in den Sakramenten.“ Diese Anregungen könnten wir uns verbindlich zu eigen machen, zumal mit dem 3. Ostersonntag die 13. Bibelwoche in der Katholischen Kirche in Polen beginnt.

 

Die Lesungen finden Sie jede Woche auf der Internetseite der Joseph von Eichendorff Znetralbibliothek in Oppeln:

III Niedziela Wielkanocna – B

Show More