11.08.2024 – 19 Sonntag im Jahreskreis – B
- Lesung: 1 Kön 19, 4–8
- Lesung: Eph 4, 30 – 5, 2
Evangelium: Joh 6, 41–51
Der 19. Sonntag im Jahreskreis vereint in sich mindestens zwei Gedanken.
Wallfahrten
In Albendorf (Wambierzyce) findet am 11. August die jährliche Wallfahrt der Deutschen statt. Zum Höhepunkt gehört die Eucharistie um 12 Uhr. Nehmen Sie sich Zeit, fahren und feiern Sie mit uns. Vor zwei Wochen, am 27. und 28. Juli ereignete sich zum 70. Mal die Wallfahrt der Oberschlesier zu St. Anna in Altötting. Ein großartiges Fest des Glaubens und der Herzlichkeit, der Erinnerungen und mutigen Vorhaben für die Zukunft. Begeistert waren wir alle von der Generationenvielfalt, die von Großeltern bis zu Urenkeln reichte.
Olympia und Revolution
Am 11. August gehen auch die Olympischen Spiele in Paris zu Ende. Bei aller künstlerischen Anstrengung der Veranstalter, Frankreich als ein Land der Freiheit, Toleranz, Gleichheit und Brüderlichkeit zu zeigen, ist auch die Abneigung zu Tradition und Religion, besonders zum Christentum, herübergekommen. Schmerzhaft war für die Glaubenden die Parodie des letzten Abendmahles Jesu. Das war kein Ausrutscher der Organisatoren, sondern eher eine Anspielung an die Französische Revolution (1789-1799). Wie Professor Hans Maier ausführt: „Zum Bild des revolutionären Bruchs mit der Vergangenheit gehören nicht nur die Hinrichtung des Königs, die Verwüstung der Königsgräber in Saint-Denis, die Ausgießung des heiligen Öls in Reims – sondern auch das Verbot der Priesterkleidung in der Öffentlichkeit, die Abschaffung von Prozessionen und Festen und schließlich des Sonntags, die Schließung der Kirchen, die Verhaftung und — an vielen Orten — Exekution von Geistlichen fügen sich in diesen Rahmen. (…) Vernunft, Wahrheit, Freiheit – dargestellt von Bürgertöchtern in profanierten Kirchen — wurden als Göttinnen auf die Altäre gesetzt. (…) So ist die Zeit nach 1791 gekennzeichnet durch systematische Religionsverfolgung und bewusste Entchristlichung einerseits wie das Hervortreten revolutionärer Gegenkulte andererseits.“
Nicht die Zerstörung christlicher Werte baut das Leben auf, sondern Gott mit seiner Nähe zum Menschen.
Brot des Lebens
Die Olympiade in Paris geht in die Geschichte über. Das Johannesevangelium weist an diesem Sonntag auf das Abendmahl, den Opfertod Christi am Kreuze und Feier der Eucharistie hin. Jesus sagt über sich: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“ Der Mensch lebt aus dem Bund mit Christus. Das weltliche Brot reicht für die Fülle des Lebens nicht aus. Jesus sagte: „Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.“
Nicht die Revolution, nicht die Profanation, nicht die Zerstörung christlicher Werte bauen das Leben auf, sondern Gott mit seiner Nähe zum Menschen. Diese Zuwendung und das Eins-Werden mit jeder und jedem von uns ereignet sich im Wort und Brot, im Evangelium und in der Eucharistie. Daraus zu schöpfen ist vernünftig, klug, weise und schenkt Freiheit.