Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

20. August 2024 – 20 Sonntag im Jahreskreis – B

  1. Lesung: Spr 9,1-6
  2. Lesung: Eph 5,15-20

Evangelium: Joh 6,51-58

Theorie und Praxis

Die Wettkämpfe und Feierlichkeiten anlässlich der Olympischen Spiele in Paris sind verklungen. Die Erfahrungen und Freude der Sportlerinnen und Sportler wie die Begeisterung der Zuschauerinnen und Zuschauer bleiben. Das Ereignis erforderte von den Veranstaltern wie von den Auftretenden eine enorm gute Vorbereitung. Ob mit oder ohne Medaille – jede und jeder unter den Sportlern hatte für die Entwicklung und Verbesserung ihrer persönlichen Leistungen gesorgt. Die olympischen Normen für Wettbewerbe konnten weltweit nur 11.400 Athletinnen und Athleten erfüllen. Das erforderte von ihnen sehr viel Disziplin, ein planmäßiges Arbeiten, entsprechende Ernährung wie auch viel Verzicht auf alles, was die Ergebnisse schmälern könnte. Die Entfaltung und gute Leistungen sind nur dann möglich, wenn das Wissen über die eigene Sportart in die Übungen und Wettbewerbe hinübergeht. Beachtliche Leistungen sind dann möglich, wenn sich die Theorie mit der Praxis verbündet. Dazu werden Ausdauer und Regelmäßigkeit gebraucht. Dann erzielt man ansehnliche Ergebnisse.

„Strebe vielmehr nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut!“

Sport und Christentum

Was können wir aus christlicher Sicht von den Sportlerinnen und Sportlern lernen? Etwas ganz Entscheidendes. Wir wollen auch zum Ziel kommen. Der Apostel Paulus schreibt an Timotheus: „Du aber, ein Mann Gottes, flieh vor alldem! Strebe vielmehr nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist.“ Paulus fasst sein Leben mit den Worten zusammen: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt. Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sein Erscheinen ersehnen.“ Um das zu erlangen, wovon der heilige Paulus spricht, brauchen wir eine gute Bildung im Christlichen und ein regelmäßiges Handeln. Über das Gebet müssen wir schon einiges wissen – aber dieses auch täglich praktizieren. Die Eucharistie braucht theoretische Vertiefung und sonntägliche Teilnahme an der Hl. Messe. Die christliche Moral benötigt ein fundiertes Wissen und eine Umsetzung im täglichen Leben. Die Werke der christlichen Liebe und Barmherzigkeit müssen bekannt sein, damit sie dem Evangelium Jesu gemäß vollbracht werden können.

Wissen und Leben

Verfügen wir als Christen über ein ausreichendes Wissen über unsere Identität, die auf dem Wort Gottes aufgebaut ist? Sind wir innerlich überzeugt, dass Gott in Christus unser Lehrer, Meister, Vorbild, Retter und Beschützer ist? Haben wir ausreichende Einsicht in das Bestehen der Gemeinschaft der Kirche? Für das Christsein sind Vernunft und Glaube notwendig, das Wissen und die lebendige Praxis. Ohne diesen beiden Stützen kommen wir nur schleppend voran; meistens bleiben wir stehen oder geben ganz auf. Lassen wir uns von den Olympioniken inspirieren. Beginnen wir mit der regelmäßigen Vorbereitung auf den Schlussspurt am Ende unseres Lebens. Sorgen wir weiterhin oder erneut um unser christliches Wissen und Handeln.

Show More