Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

15.09.2024 – 24. Sonntag im Jahreskreis – B

  1. Lesung: Jes 50,5-9A
  2. Lesung: Jak 2,14-18

Evangelium: Mk 8,27-35

Nur einen Teil sehen

An diesem Sonntag erklingt im Markusevangelium die Frage Jesu, welche er an seine Jünger richtete: „Für wen halten mich die Menschen. Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elias, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Christus!“ Die Antwort lief letztendlich auf den erwarteten Messias hinaus, der von Gott gesandt, den Tod auf sich nehmen wird und durch die Auferstehung ein neues Leben entstehen lässt. Den Messias, als Retter des Volkes Israel, haben die Jünger mit Überzeugung angenommen. Den leidenden Menschensohn dennoch abgelehnt. Auch die versprochene Auferstehung konnte sie nicht trösten. Die Jünger Jesu haben seine Mission nicht begriffen. Aus der Botschaft Jesu griffen sie nur einen Teil auf. Der messianische Siegeszug, der Triumph und das neue irdische Königreich, das Mitregieren mit IHM hatten die Jünger im Sinn. Christus ist eben anders: In dieser Welt – aber nicht von dieser Welt. Gott und Mensch in einer Person.

Wer ist Jesus für uns?

Wenn den Menschen unserer Zeit Jesus die Frage stellen würde: Für wen haltet ihr mich? Was würde er zu hören bekommen? Ich weiß es nicht! Ich habe von IHM schon gehört, aber bin mir nicht sicher! Ich meine, ER war ein Rebell, den man gekreuzigt hat. Man spricht davon, dass er das Grab verlassen haben sollte und oberhalb unserer Erde weiterlebt. Er war ein Wundertäter: Er heilte die Kranken und vermehrte Brote für viele Hungrigen. Er war ein Lehrer, aber seine Worte kamen nicht gut an. Einige Schüler haben IHN verlassen. Er hatte übertriebene Erwartungen an die Menschen gestellt. Er nannte sich Gott. Dabei lässt es sich nicht beweisen, ob es Gott überhaupt gibt. Er hat Menschen um sich versammelt und das Christentum begründet. Das Christliche steht uns im Wege und gehört abgeschafft zu werden. Wir glauben an den Menschen, an das, was wir sehen, an die Materie und die grenzenlose Freiheit. Meinungen, welchen sich immer mehr Menschen anschließen, auch getaufte Christen. Sie wenden sich von Jesus ab und geben seine Lehre nicht weiter. Sie werden zwar nicht zu Feinden Christi – aber ER ist ihnen gleichgültig.

Von der Gleichgültigkeit abkehren

Papst Franziskus stellte während seiner Ost-Asienreise in Papua-Neuguinea den Jugendlichen eine Sprache vor, die alle verbinden, versöhnen und zur Einheit führen kann. Das ist die LIEBE! Danach warnte der Papst: „Was ist das Gegenteil von Liebe? Hass. Aber es gibt eine Sache, die vielleicht noch hässlicher ist als der Hass: die Gleichgültigkeit gegenüber den anderen. Ihr müsst wissen, dass Gleichgültigkeit etwas sehr Schlimmes ist, denn dann lässt du andere auf dem Weg zurück, interessierst dich nicht dafür, anderen zu helfen. Die Gleichgültigkeit hat ihre Wurzeln im Egoismus. Im Leben müsst ihr, die ihr jung seid, diese Unruhe des Herzens haben, die euch dazu treibt, euch um andere zu kümmern. Ihr müsst diese Unruhe des Herzens haben, die euch auch untereinander Freundschaften schließen lässt. Denn Gott hat uns nicht für die Verwirrung geschaffen, sondern um gute Beziehungen zu haben.“

Verliere dein Leben nicht

Wesentlich ist nicht das, was die Menschen wollen, sondern was Gott will. Und Jesus rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.“

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