Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

13.10.2024 – 28. Sonntag im Jahreskreis – B

  1. Lesung: Weish 7,7-11
  2. Lesung: Hebr 4,12-13

Evangelium: Mk 10,17-30

Übermächtiges Negativdenken?

Bei einer fast allgegenwärtigen Verbreitung von negativen Ereignissen, die sich unter den Menschen abspielen, könnten wir sowohl den Glauben an Gott wie den Glauben an die Menschen verlieren.

Krieg, Gewalt, Rache, Vergeltung, Messerangriffe, Missbrauch von Kindern und Frauen, Familiendramen, Verletzte und auseinander gerissene Beziehungen, Unsicherheit, Perspektivlosigkeit, absichtliche Irreführung durch Falschmeldungen, Abschaffung objektiver Orientierungspunkte, Hinwendung zur individuellen Wahrheit und Abkehr von Grundweisheiten über das menschliche Leben, bilden eine lange Liste von Erfahrungen, die momentan unser Leben beeinflussen. In dieser Vielfalt fällt uns manchmal schwer, positiv zu denken und optimistisch zu handeln.

Einen Neuanfang und eine Weiterentwicklung ermöglicht Gott mit seiner Weisheit.

Sünden der Katholiken

Papst Franziskus hat am 1. Oktober im Petersdom zu Rom einen Bußritus geleitet. Dabei baten die Kardinäle, stellvertretend für alle Katholiken, feierlich um Vergebung für Sünden und Verfehlungen in der Vergangenheit. Wie in den „Vatican News“ zu lesen ist: „Es gehe nicht darum, die Sünde der anderen anzuprangern, teilten die Synodenorganisatoren mit. Wer die Bitte um Vergebung ausspreche, tue dies im Namen aller Getauften. Insbesondere bekenne man folgende Sünden: gegen den Frieden, gegen die Schöpfung, gegen die einheimischen Völker, gegen die Migranten, Sünde des Missbrauchs von Kindern, gegen die Frauen, die Familie, die Jugend, Sünde der Lehre, die als Stein des Anstoßes benutzt wird, Sünde gegen die Armut, Sünde gegen den Zusammenhalt (Synodfalität) und Mangel an Zuhören.“

Die Kirche sei „in ihrem Wesen des Glaubens und der Verkündigung immer beziehungsorientiert“, und daher könne sie nur „durch die Heilung kranker Beziehungen“ zu einer glaubwürdigen, synodalen Kirche werden. Die „Heilung der Wunden“ beginne mit dem Bekenntnis der Sünden. „Wir könnten den Namen Gottes nicht anrufen, ohne unsere Brüder und Schwestern, die Erde und alle Geschöpfe um Vergebung zu bitten. Wie könnten wir behaupten, gemeinsam vorangehen zu wollen, ohne die Vergebung zu empfangen und zu geben, die die Gemeinschaft in Christus wiederherstellt?“

Aus der Weisheit schöpfen

Einen Neuanfang und eine Weiterentwicklung ermöglicht Gott mit seiner Weisheit.

„Ich betete“ – lesen wir im Buch der Weisheit – „und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir. Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt. Zugleich mit ihr kam alles Gute zu mir.“ Zur Weisheit Gottes gelangen wir durch sein Wort. Im Hebräerbrief heißt es dazu: „Lebendig ist das Wort Gottes, wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens; vor ihm bleibt kein Geschöpf verborgen.“ Gott sieht unser Leben und möchte, dass wir dieses vernünftig, sicher und glücklich gestalten.

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