Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

Christkönigssonntag – Hochfest – B

  1. Lesung: Dan 7,2a.13b-14
  2. Lesung: Offb 1,5b-8

Evangelium: Joh 18,33b-37

Nur noch Kampf?

Bei zu vielen negativen Nachrichten lässt uns manchmal der Gedanke nicht los, dass in der Welt nur noch gekämpft wird. Der Wahlkampf in den USA zeigte, wie dreist und frech die Macht begehrt wird. In Deutschland entfacht sich nach dem Zusammenbruch der Ampelkoalition schrittweise der politische Kampf um die Plätze im Parlament und das Amt des deutschen Kanzlers. In Polen wird um den Verbleib des Religionsunterrichts in den Schulen und um eine auf Liebe und Familie hin ausgerichtete Sexualerziehung von Kindern und Jugendlichen gekämpft. In der Ukraine, in Israel, in Palästina und im Libanon wie in anderen Regionen der Welt herrscht ein Waffenkampf. Die Autoindustrie und die Wirtschaft insgesamt kämpfen um die Marktanteile. Die Medien kämpfen um die Einschaltquoten, die Arbeitnehmer um ihre Arbeitsplätze und Lohnerhöhung. So manche streiten und reißen sich um Erbschaften. Einige führen Rosenkriege vor und nach der Ehescheidung. Geht es unter uns Menschen noch normal zu? Und was ist normal? Jede und jeder darf sich seine eigene Lebenswelt einrichten und danach leben. Gibt es noch eine richtungsweisende Werteordnung, an der man sich orientieren könnte?

Die Pest unserer Zeit ist der sogenannte Laizismus mit seinen Irrtümern und gottlosen Absichten.

Das Königtum Christi?

Das Christkönigfest wird sowohl in der römisch-katholischen Kirche als auch in der anglikanischen und vielen englischsprachigen lutherischen Kirchen gefeiert. Der letzte Sonntag im Kirchenjahr ist in der evangelischen Kirche des deutschsprachigen Raums dem Totengedenken gewidmet. Zum entscheidenden Inhalt dieses Festes aus katholischer Sicht gehört das Glaubensbekenntnis von Nicäa aus dem Jahr 325. Dort befinden sich die bis heute gültigen die Worte: „Wir glauben an (…) den einen Herrn Jesus Christus (…). Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein.“ Dieser Überzeugung hat Papst Pius XI. am 11.12.1925 die Gestalt eines Christkönigfestes verliehen. In der Begründung hob er hervor: „Wenn wir nun anordnen, Christus solle von der ganzen katholischen Welt als König verehrt werden, so wollen wir damit auch dem Bedürfnis unserer Zeit entgegenkommen und ein wirksames Heilmittel jener Pest entgegenstellen, welche die menschliche Gesellschaft befallen hat. Die Pest unserer Zeit ist der sogenannte Laizismus mit seinen Irrtümern und gottlosen Absichten.” Fast hundert Jahre danach, haben wir den Eindruck, dass dies für die Lage der Christenheit von heute zutrifft.

Was bringt Christus der Welt?

In der Präfation, der „Vor-Rede“ zum Eucharistischen Hochgebet in der Heiligen Messe, finden wir Worte, mit denen das Königtum Christi beschrieben wird. Dieses ist „das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens.“ Das wünschen wir uns für alle Menschen dieser Erde, denn Jesus unterwirft nicht, sondern dient allen zu ihrem irdischen Wohl und ewiger Freude.

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