Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

3. Sonntag im Jahreskreis – C

  1. Lesung: Neh 8, 2–4a.5–6.8–10
  2. Lesung: 1 Kor 12, 12–31a

Evangelium: Lk 1, 1–4; 4, 14–21

Dramatischer konnte es an diesem Sonntag nicht kommen, würde man meinen. Das Gedenken der Oberschlesischen Tragödie, die sich vor 80 Jahren ereignete, und der Bibelsonntag fallen auf einen Tag zusammen. Wie so oft, können spannungsvolle Zusammenhänge auch zu einer Lösung führen.

Die Tragödie der Einheimischen

Der Begriff „Oberschlesische Tragödie“ bezieht sich auf die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Einmarsch der sowjetischen Armee in Oberschlesien im Januar 1945: Morde, Raubüberfälle und Vergewaltigungen, Diebstahl von Industrieanlagen, Vertreibung und Deportation, Verschleppung oder sogar Diebstahl von Menschen zur Zwangsarbeit z. B. in sowjetischen Bergwerken. Die Internierung und Deportation von Männern zwischen 17 und 50 Jahren dauerte von Februar bis Ende April/Mai 1945. Zu Opfern der Roten Armee wurden fast 50.000 Männer und folglich auch ihre Familien. Mehr als 25 Prozent der Deportierten kehrten nicht zurück, und die, die überlebten, erreichten ihr Zuhause von Mitte 1945 bis Ende 1949/1950.

Die „Hölle Lamsdorf“

Nach dem offiziellen Ende des 2. Weltkrieges, wurden Menschen aus etwa 150 Ortschaften Oberschlesiens nach Lamsdorf getrieben. Die ersten kamen am 26. Juli 1945, die letzten am 12. Februar 1946. Sie waren zum Teil Mitglieder von NS-Organisationen, aber es hat auch sehr viele Unbeteiligte getroffen, darunter Polen und einheimische Schlesier. Insgesamt sind bis zur Schließung des Lagers im Herbst 1946 etwa 5.000 Personen inhaftiert worden, von Kindern bis zu Greisen. Ungefähr 1.500 Insassen sind in Lamsdorf ums Leben gekommen. Von ihnen sind 1137 namentlich bekannt. Erst nach der Wende von 1989 durfte darüber offen gesprochen werden.

Mit Jesus ist die Erfüllung des Lebens möglich.

Die Bibel – Botin des Neubeginns

Den Sonntag des Wortes Gottes hat Papst Franziskus 2019 eingeführt und auf den 3. Sonntag im Jahreskreis gesetzt. Der Mensch braucht es, wir haben es nötig, auf Gott zu hören. Dem Buch Nehemia zufolge, hat der Prophet Esra dem Volk Israel die Weisungen Gottes vorgelesen und erklärt. Dadurch bereitete er das auserwählte Volk, nach seiner Rückkehr aus dem babylonischen Exil, auf die Erneuerung des Bundes mit Gott. Jahrhunderte zuvor wurde er mit Mose am Berg Sinai geschlossen. Der überlebende Rest Israels konnte beginnen, sich effektiv zu neu zu entwickeln.

Jesus – Anfang und Erfüllung

Christus (der Messias) beginnt zu wirken. Er stellt sich vor als die Erfüllung menschlicher Erwartungen. „Der Geist des Herrn ruht auf mir;“ – verkündete Jesus in den Synagogen von Galiläa – „denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe;
damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ Jesus, als Gottessohn, vergibt den Sündern, unterstützt die Ausgegrenzten und Kranken und verleiht den geistig Gebrochenen Mut, in Freiheit zu leben. Mit Jesus ist die Erfüllung des Lebens möglich, wenn man IHM nachfolgt.

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