Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

7. Sonntag im Jahreskreis – C

1. Lesung: 1. Sam 26,2.7–9.12–13.22–23

2. Lesung: 1. Kor 15,45–49

Evangelium: Lk 6,27-38

Jeder von uns möchte gerne erst genommen werden. Wir wünschen uns, dass uns Respekt erwiesen wird, dass unsere Würde unangetastet bleibt, dass man uns freundlich behandelt. An andere Menschen richten wir hohe Erwartungen. Wir selbst fühlen uns eher zu nichts verpflichtet und zu keinen Handlungen veranlasst. Eher gehen wir davon aus, dass uns alles gehört. Und wenn dem nicht so ist, zeigen wir nach außen unsere Unzufriedenheit und Empörung. Wir beginnen, schlecht über andere zu reden und schildern mit dichterischer Fantasie, wie unverschämt die anderen uns gegenüber sind. Mag sein, dass dies hier und dort auch so ist. Dennoch stellt sich Jesus im Evangelium unser Leben und Verhalten etwas anders vor.

Gutes tun

Seit unserer Kindheit kennen wir die gut gemeinten elterlichen Aufrufe zur Wachsamkeit: „Bleibe brav“, „benimm dich gut“, „lass dich nicht provoziern“, „schlage nicht zurück“, „sei höflich zu älteren Menschen“, „pass auf und sei nicht frech“. Diese Ermutigungen, Gutes zu tun, entspringen dem Evangelium. Wenn wir uns die Worte Jesu vor Augen führen, gibt ER uns ähnliche Ratschläge. „Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd! Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück! Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen!“ Als Beispiel für ein entsprechendes Verhalten wird Gott selbst hingestellt.

Der Maßstab unseres Verhaltens bleibt Christus. Dieser ist die Liebe selbst.

Gemäß den Worten im Evangelium, ist der „Höchste“ – „gütig gegen den Undankbaren und Bösen. Seid „barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Dazu kommen auch weitere Ermahnungen: „Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.“

Die Liebe leben

Zum Höheren sind wir als Christen berufen. In der Praxis heißt es: das Irdische achten, dem Himmlischen treu bleiben. Dem ersten Menschen, Adam, nach, sind wir irdische Lebewesen, erklärt der Apostel Paulus. Der zweite Mensch, Christus, stammt vom Himmel und wir sind seine Nachfahren. „Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.“ Der Maßstab unseres Verhaltens bleibt Christus. Dieser ist die Liebe selbst. Ihn nachzuahmen ist unser Auftrag und unsere Berufung. Daher erwähnt der Ruf vor dem Evangelium in der Sonntagsliturgie die Worte Jesu: „Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“ Eine erhabene Perspektive in unserer Zeit.

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