Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Pastor Wojciech Pracki

Trinitatissonntag 04.06.2023
Lesungen: Römerbrief 11,33-36; Johannesevangelium 3,1-8
Predigttext: Jesaja 6,1-8
Entsetzt rief ich: „Ich bin verloren! Denn ich bin ein Sünder und gehöre zu einem Volk von Sündern. Mit jedem Wort, das über unsere Lippen kommt, machen wir uns schuldig! Und nun habe ich den HERRN gesehen, den allmächtigen Gott und König!“ Da flog einer der Serafen zu mir mit einer glühenden Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar geholt hatte. Er berührte damit meinen Mund und sagte: „Schau, die glühende Kohle hat deine Lippen berührt. Deine Schuld ist jetzt weggenommen, dir sind deine Sünden vergeben.“ Danach hörte ich den Herrn fragen: „Wen soll ich zu meinem Volk senden? Wer will unser Bote sein?“ Ich antwortete: „Ich bin bereit, sende mich!“
Jesaja 6,5-8

Die Berufung ins Prophetenamt
Wenn Sie das ganze sechste Kapitel des Buches Jesaja lesen, werden Sie feststellen, dass es sichum ein für das Volk Israelsehr ernstes Thema handelt. Jesaja wird zum Propheten berufen. Er soll das Königreich Judäa vor Gefahr warnen. Zugleich wird ihm gesagt, dass er dabei nicht erfolgreich sein wird. In der Vision Gottes und der Seraphim findet sich anfangs kein würdiger Mensch. Jesaja erkennt das Problem der von Gott trennenden Sünde. Seine Sünde wird ihm aber entnommen durch das Handeln eines der Seraphim. Die glühende Kohle brennt die schlechten Worte und Aussagen aus. Das Ausbrennen mit Feuer ist ein Symbolakt für Reinigung. Dadurch gewinnt Jesaja die Würde und Ehre, zum Propheten berufen zu werden.

Erste Kommunion, Firmung, Konfirmation
Der Mai und Juni sind die Monate im Jahr, wo meistens die Erste Kommunion der Kinder und Firmung der Jugend stattfindet. Nicht anders ist es bei den Lutheranern – es wird nämlich konfirmiert. Nach 1-2 Jahren der Vorbereitung im Konfirmandenunterricht sind die 14-Jährigen bereit, zum ersten Malam Abendmahl teilzunehmen. Sie essen das Brot – denLeib Christi – und trinken Wein – sein Blut. In festlicher Stimmung bekennen sie ihren christlichen Glauben im Apostolischen Glaubensbekenntnisoder mit demGlaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel. Es ist ein großes Erlebnis, da die Jugendlichen abder Konfirmation als erwachsene Gemeindeglieder betrachtet werden.

Prophetische Aufgabe
Was habenErste Kommunion, Firmung und Konfirmation mit Jesaja gemeinsam? Der Prophet ist berufen worden, um von Gott zu erzählen. Seinen Willen dem Volk vorzustellen. Die Jugendlichen, aber auch alle Christen in jedem Alter, sind zum Gleichen berufen. Durch unser Reden, Handeln und Wirken sollen wir Zeugnis abgeben, das wir zu Gott gehören. Dabei geht es nicht um Anwesenheit in jedem Gottesdienst oder Teilnahme am Pilgerweg. Es handelt sich um ein Zeugnis im Alltag, in der Erziehung unserer Kinder und Enkelkinder, im beispielhaften, ehrlichen Verhalten, in der Fürsorge um andere Menschen, in der Reinheit unserer Worte und Aussagen. Berufung und Konfirmationsbestätigung findet nicht nur einmal im Leben statt. Es geschieht jeden Tag. Amen.

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