Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

Ostersonntag – Lesejahr A

1. Lesung: Apg 10,34a.37-43
2. Lesung: Kol 3,1-4
Evangelium: 20,1-18

Mit dem Ostersonntag enden die Heiligen drei Tage der Karwoche. Nach dem Gründonnerstag und dem Karfreitag begeht die Katholische Kirche die Osternacht. Sie beginnt am Karsamstag nach Sonnenuntergang und endet mit der Morgendämmerung am Ostersonntag. Die Osternacht erinnert an den Übergang Jesu durch den Tod zum Leben, an die Befreiung der Menschen aus den Fesseln der Sünden und ihren Übergang mit Christus von der Finsternis ins Licht.

In der Apostelgeschichte sprach der Apostel Petrus: „Jesus wurde an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen den von Gott vorherbestimmten Zeugen.“ Zu diesen gehörte sehr deutlich Maria Magdalena. Sie war unter den Frauen, die Jesus auf dem Weg seiner Wirkung und Verkündigung begleiteten. Sie stand unter dem Kreuz, als Jeus starb. Sie begleitete seinen Leichnam bis zur Grablegung. Sie kam am Ostermorgen zum Grab und fand dort Christus nicht. Sie erkannte ihn, nachdem Jesus vor ihr stand und zu ihr sagte: „Maria!“ Sie verkündete den Jüngern: „Ich habe den Herrn gesehen.“ Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

Zu einer Botin der Auferstehung Jesu hat Gott Maria aus Magdala auserwählt. Die christliche Tradition nennt sie „Apostola Apostolorum“ = Apostolin der Apostel. Sie brachte die Botschaft vom leeren Grab und der Begegnung mit Jesus zu seinen Jüngern. Uns vermittelt sie die wahre Haltung in schwierigen Situationen: Jesus suchen, Jesus finden und ihm begegnen, mit Jesus sprechen und ihm zuhören, die Botschaft seiner Auferstehung verbreiten, seine Worte behalten und leben.

Sich Maria von Magdala zum Vorbild nehmen, ist eine wichtige Oster-Anregung an uns. Die gesellschaftlichen und öffentlichen Ereignisse sind kaum überschaubar. Wie das Heilige Land zu Zeiten Jesu, haben wir heute mit Besatzungsmächten an einigen Orten, besonders in der Ukraine, zu tun. Das Volk Israel war in zwei „Parteien“, in zwei Lager, gespalten: die Pharisäer und Sadduzäer, die miteinander zerstritten waren. Heute ist es vielerorts nicht anders. Jesus wurde damals abgelehnt, von falschen Zeugen beschuldigt und zum Tode verurteilt. Seinen Stellvertreter auf Erden, Papst Johannes Paul II., will man unbedingt zum Mittäter an schweren Verbrechen erklären. Dabei hat Kardinal K. Wojtyła, den damaligen Umständen entsprechend, die Schuldigen „aus dem Verkehr“ gezogen und ihnen die Ausübung des Priesteramtes unter Kindern und Jugendlichen untersagt. Die gegenwärtigen Jünger Jesu, also alle, die an Ihn in der Gemeinschaft der Kirche glauben, will man spalten, mit unübersichtlicher Beweisführung in Unsicherheit versetzen und als gesellschaftlich untauglich ausgrenzen. Wie Jesus sich an die Seite der Armen, Schwachen, Bedürftigen, Geschundenen gestellt hat, so steht seine Kirche an der Seite der Opfer jeglicher Verbrechen. So tat es auch Papst Johannes Paul II. Lassen wir uns nicht irreführen. Bleiben wir standhaft im Glauben und schenken den Mitmenschen, besonders den sexuell Missbrauchten, unsere Zuwendung und Hilfe. Ostern verpflichtet uns alle.

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