Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wunderschöne Aussichten

Das Massiv der Bischoffskoppe besuchen wir im Rahmen unserer Wanderserie jedes Jahr. Auch diesmal kann es nicht anders sein, und wieder gibt es dabei neue Geheimnisse zu entdecken.

Unser Ausflug startet in Arnoldsdorf (Jarnołtówek). Dieses etwa 20 Minuten von Neustadt (Prudnik) oder Neiße (Nysa) entfernte Dorf war schon mehrmals Ausgangspunkt unserer Wanderungen. Das Ortszentrum bietet beschränkte Parkmöglichkeiten, zwischen Kirche, Friedhof und Spielplatz sollte jedoch meistens ein freier Parkplatz zu finden sein. Diesmal geht es zum ersten Mal den grünen Wanderweg entlang. In etwa 30 Minuten führt uns dieser durch das Dorf, vorbei an der neugotischen Pfarrkirche aus dem Jahre 1907 und dem Staudamm aus dem Jahre 1909, bis an die Staatsgrenze. Kurz danach kommen wir zur Kreuzung mit der blauen Route. Wir biegen links ab und folgen nun dieser.

Der Weg zum Schloss Leuchtenštejn bietet wunderschöne Aussichten auf Weiden und Felder der Grenzregion.
Foto: Łukasz Malkusz

Durch die vergessene Kolonie

Nach etwa 300 Metern biegt der Wanderweg scharf links ab. Man sollte sich gut umschauen, bevor man entscheidet, ob man ihm genau folgt. Es geht durch idyllische Weiden und ein Wäldchen weiter. Manchmal weidet dort jedoch eine Kuhherde und das Betreten der Wiesen ist nicht ganz ohne Risiko. Zum Glück gibt es einen schnellen und einfachen Umweg. Folgt man weiter gerade aus der Landstraße, kommt man in 10 Minuten zur Kolonie Rosenthal (Rožmitál). Es handelt sich um eine abgelegene Bauernsiedlung, die 1773 gegründet wurde. Wie so viele tschechische Bergdörfer, wird sie im Laufe der Zeit immer leerer. 1869 wohnten hier noch 202 Leute, heute sind es unter 50.  Auch hier begann dieser Wandel schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg.

Zur verborgenen Burgruine

Durch Rosenthal verläuft der gelbe Wanderweg. Wir biegen links ab und folgen ihm die nächste Stunde lang hinauf. Auf drei Kilometern geht es 188 Meter nach oben, dabei spazieren wir am in Wald gelegenen einsamen Harneghof (Jelení Dvůr) vorbei. Teile des Weges bieten wunderschöne Aussichten auf Weiden und Felder der Grenzregion. Kurz geht es auch entlang der Staatsgrenze. Diese Route endet kurz vor unserem Ziel. Die letzte Viertelstunde ist dann wieder ein steiler Aufstieg, der uns noch einmal 100 Meter höher bring.

So kommen wir an der Burgruine Leuchtenštejn an. Es ist ein geheimnisvoller Ort, der lange vergessen war. Zum ersten Mal wurde Leuchtenštejn im Jahre 1687 erwähnt, damals aber bereits als leere Ruine. Sie entstand im 14. Jahrhundert als Grenzburg, entweder auf Befehl des Breslauer Bischofs Thomas II. oder der Fürsten von Troppau (Opava), die in dieser Zeit die benachbarte Burg Edelštejn verloren hatten. Im 15. Jahrhundert wurde sie bereits zerstört, wahrscheinlich während der Hussitenkriege. Sichtbar sind heute noch Reste des Burgwalls, der Mauern, der Burggräben und des Turms.

Zurück nach Arnoldsdorf werden uns problemlos zunächst der blaue und dann der grüne Wanderweg führen. Kurz vor Rosenthal sollte man nur an den Umweg um die Weiden denken. Der ganze Ausflug sollte zwischen 3 und 3,5 Stunden in Anspruch nehmen. Auf 7,5 Kilometern geht es dabei steil hoch und runter, insgesamt betragen die Höhenunterschiede fast 400 Meter.

Łukasz Malkusz

Show More