Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Zufluchtsort der Sprache und Kultur

Unter den deutschen Minderheiten Europas ist die in der Ukraine jene, die wohl am meisten Unterstützung braucht. Nicht nur die üblichen Bestrebungen rund um Sprache und Jugendarbeit sind hier im Fokus, sondern auch ein kriegsbedingter Kampf ums tägliche Überleben. Die Minderheitenbeauftragte Natalie Pawlik zeigte ihre Unterstützung unlängst mit einem Besuch.

Natalie Pawlik, die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, reiste zusammen mit Vertretern des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) sowie der Stiftung Verbundenheit nach Mukatschewo im westlichen Teil der Ukraine. Anlass des Besuchs war die feierliche Eröffnung des „Deutschen Hauses“, einer Kultur- und Begegnungsstätte für die deutsche Minderheit in Transkarpatien. Das Haus, dessen Erwerb durch Mittel der Bundesregierung finanziert wurde, soll als Ort der Pflege der deutschen Sprache, der Kultur und der Gemeinschaft dienen. Gleichzeitig spielt es eine wichtige Rolle als humanitärer Anlaufpunkt für Deutsche, die aus den vom Krieg betroffenen Regionen geflüchtet sind.

Julia Taips hob hervor, dass das Deutsche Haus nicht nur der kulturellen Pflege dienen werde, sondern auch für die geflüchteten Deutschen aus den kriegsbetroffenen Gebieten eine wichtige Zuflucht darstelle.

Während ihres Besuchs in Mukatschewo führte Pawlik ein Gespräch mit dem stellvertretenden Leiter der Agentur für nationale Minderheiten der Ukraine, Ihor Lossovskyi, um die Wiederaufnahme der deutsch-ukrainischen Regierungskommission zu erörtern. Diese Kommission, die sich mit den Angelegenheiten der deutschen Minderheit in der Ukraine befasst, war seit Beginn des russischen Angriffskriegs nicht mehr zusammengekommen. Beide Seiten betonten die Notwendigkeit, den Schutz und die Förderung der deutschen Minderheit gemäß internationaler und nationaler Normen sicherzustellen. Pawlik versprach, dass Deutschland weiterhin solidarisch an der Seite der ukrainischen Regierung und der dortigen deutschen Minderheit stehen werde.

Die lokale Bevölkerung, insbesondere die deutsche Minderheit, hieß die Delegation herzlich willkommen. Die stellvertretende Bürgermeisterin von Mukatschewo, Julia Taips, die zugleich Vorsitzende des Trägervereins des Deutschen Hauses ist, bedankte sich für die Unterstützung aus Deutschland. Sie hob hervor, dass das Deutsche Haus nicht nur der kulturellen Pflege dienen werde, sondern auch für die geflüchteten Deutschen aus den kriegsbetroffenen Gebieten eine wichtige Zuflucht darstelle. Gleichzeitig betonte Taips die Bedeutung der deutschen Sprache und die Notwendigkeit, ihre Kompetenz innerhalb der Minderheit zu stärken.

Eine ganze Delegation rund um Natalie Pawlik besuchte die Ukraine.
Foto: Stiftung Verbundenheit

Neben der Eröffnung des Hauses besuchte Pawlik eine Aufführung der Deutschen Jugend Transkarpatiens, die die Geschichte der „Schönbornfranken“ in einem beeindruckenden Theaterstück darbot. Die farbenfrohe und kinderfreundliche Ausgestaltung des Deutschen Hauses gefiel der Politikerin besonders, da sie den lebendigen Charakter der Institution unterstrich. Am Ende ihres Besuchs betonte Pawlik erneut die Solidarität Deutschlands mit der Deutschen Minderheit und der gesamten Ukraine, während Hartmut Koschyk von der Stiftung Verbundenheit einen symbolischen Gutschein für ein Solardach überreichte, das die Energiebilanz des Hauses verbessern soll.

Show More