Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zum Erfolg verdammt

Das vierte Jahrzehnt der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens begann mit einer wenig inspirierenden globalen Situation. Die Coronapandemie ist noch immer nicht vollständig besiegt. Es herrscht Krieg in der Ukraine, eine Wirtschaftskrise in Europa und eine massive Inflation in Polen. Folglich häufen sich die Probleme für die Unternehmer! Im Interview mit Krzysztof Świerc erklärt Henryk Wróbel, Vorsitzender der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens, wie sich die Stiftung in dieser Situation zurechtfindet und welche Rolle sie jetzt und in Zukunft spielen will.

 

Die Stiftung für die Entwicklung Schlesiens geht nun in ihr 31. Jahr. Erinnern Sie uns bitte daran, welche Prioritäten in den ersten zehn Jahren der Tätigkeit der Einrichtung gesetzt wurden. Und wurden die Ziele Ihrer Meinung nach wie geplant erreicht?
In den ersten Jahren ihrer Tätigkeit konzentrierten sich die Aktivitäten der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens auf die Unterstützung von Unternehmern und die Entwicklung der kommunalen und sozialen Infrastruktur. Diese Aktivitäten zielten darauf ab, die sozialen und Lebensbedingungen der Menschen deutscher Herkunft und ihres Umfelds zu verbessern. Ziel war es, die Massenabwanderung nach Deutschland zu stoppen. In dieser Zeit hat die Stiftung intensiv mit verschiedenen Institutionen und Experten in Deutschland zusammengearbeitet und die notwendige Erfahrung und Kompetenz als Finanzinstitut erworben. Zu jener Zeit gab es auch die große Flut von 1997. Angesichts dieser Katastrophe zeigte sich die Stiftung auch und gerade gegenüber den Betroffenen hilfsbereit und spendete viele Millionen Złoty, um sie zu unterstützen.

Henryk Wróbel, Vorsitzender der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens
Foto: Lucas Netter

Nach den ersten zehn Jahren ihrer Tätigkeit haben sich einige der Ziele der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens geändert. Bitte sagen Sie uns, in welchem Umfang. Was wurde dann am wichtigsten und welche Rolle spielte die Stiftung beim Beitritt Polens zur Europäischen Union?
In ihrem zweiten Jahrzehnt konzentrierte sich die Stiftung für die Entwicklung Schlesiens stark auf die Zusammenarbeit mit allen Organisationen der deutschen Minderheit in Polen und auf den Aufbau ihrer Unabhängigkeit. Gleichzeitig war die Stiftung maßgeblich am Beitritt Polens zur Europäischen Union beteiligt. In Zusammenarbeit zwischen der Stiftung und dem Marschallamt wurde ein Europahaus eingerichtet, das eine Informationskampagne und Schulungskurse durchführte. Damals begannen wir, uns um Heranführungshilfen und später um EU-Mittel zu bemühen.

Wie verlief das vergangene, recht turbulente dritte Jahrzehnt im Leben der Stiftung? Ich habe den Eindruck, dass sie nicht nur die schwierigen Momente überstanden hat, sondern auch ihre Flügel ausgebreitet hat …
Im Laufe der Jahre haben sich die Aktivitäten der Stiftung ständig weiterentwickelt. Dies hängt mit den sich verändernden Bedingungen und gesellschaftlichen Bedürfnissen zusammen. Immer aber haben wir die Strukturen der deutschen Minderheit finanziell und materiell unterstützt. Wir sind auch zu einem der größten Kreditfonds in Polen geworden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass wir für unsere Aktivitäten sowohl Mittel aus den operativen Regionalprogrammen als auch aus nationalen Programmen erhalten. Es sollte auch betont werden, dass wir in dem fraglichen Zeitraum in Oppeln, in der ul. Wrocławska, auch ein modernes Gebäude errichtet haben, teilweise mit EU-Mitteln, in dem wir derzeit tätig sind.

Sitz der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens in Oppeln
Foto: Archiv

Resümierend: Was war Ihrer Meinung nach die größte Errungenschaft der Stiftung in den letzten drei Jahrzehnten und was wird in den nächsten zehn Jahren Priorität haben?
Es ist schwierig, nur eine bestimmte Errungenschaft zu nennen, denn in den 30 Jahren ihrer Tätigkeit hat die Stiftung für die Entwicklung Schlesiens viel erreicht und sich in vielen Bereichen bewährt. Einer der Beweise für unsere Effizienz ist die Tatsache, dass wir heute zu den zehn größten Kreditfonds in Polen gehören! Ich muss wohl niemanden davon überzeugen, dass dies ein großer Erfolg ist. Unser Erfolg ist auch auf unser hervorragendes Team von Fachleuten zurückzuführen, die über ein großes Maß an Wissen und Erfahrung verfügen und sich ständig weiterbilden und weiterentwickeln. Ich glaube, dass dies bei weitem die größten Stärken der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens sind; Stärken, die in den 30 Jahren ihres Bestehens entwickelt worden sind.

Und was sind unsere Prioritäten für die nächsten zehn Jahre? An erster Stelle steht die territoriale Entwicklung des Kreditgeschäfts, Schaffung eines noch breiteren Dienstleistungsangebots für Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe sowie Ausweitung des Angebots an Büroflächen zur Miete.

 

 

Glauben Sie, dass wir auch am Ende des vierten Jahrzehnts der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens praktisch nur von Erfolgen werden sprechen können?
Natürlich glaube ich das. Davon bin ich zutiefst überzeugt! Wir haben klare Ziele, wie ich bereits erwähnt habe, und ein sehr gutes Team, das in der Lage ist, diese zu erreichen. Wir haben auch einen klugen Stiftungsrat, der den Vorstand nicht nur kontrolliert, sondern ihn auch bei der Erreichung seiner Ziele unterstützt. Und schließlich haben wir 30 Jahre Geschichte hinter uns. Eine Geschichte, die uns zu einem sehr zuverlässigen Partner für viele Institutionen macht. Ein solcher Mix muss erfolgreich sein …

 

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