Am Samstag, den 8. Juni, lud die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien zur Jahresversammlung ein. Von 150 Delegierten waren 91 bei der in Oppeln stattfindenden Jahresversammlung anwesend, somit war sie rechtskräftig.
Der Vorsitzende der SKGD, Rafał Bartek, stellte die wichtigsten Elemente der Tätigkeit der SKGD im Jahr 2023 vor: „Es war eine schwierige Zeit wegen der Diskriminierung der Deutschen Minderheit aufgrund der Kürzung der Mittel für den Deutschunterricht an Schulen und der verlorenen Parlamentswahl. Die SKGD bemühte sich um die Pflege der deutschen Kultur und Sprache“, sagte Rafał Bartek und erwähnte Projekte wie den Samstagskurs, die Märchennächte, Wettbewerbe in der deutschen Sprache, die Multiplikatoren-Treffen für Mitglieder der Deutschen Freundschaftskreise, Oktoberfeste, Martinsfeste und Maibäume. An dieser Stelle dankte der Vorsitzende auch der Geschäftsführerin des Verbandes deutscher Gesellschaften, Joanna Hassa, für die Entwicklung der Medienaktivitäten der deutschen Minderheit und die verstärkte Aktivität in den sozialen Netzwerken. Er dankte auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit.
Gut vertreten
Resümiert wurden zudem die der Ergebnisse der Parlaments- und Selbstverwaltungswahlen für die Deutsche Minderheit, die bei den Selbstverwaltungswahlen unter dem Namen ,,Schlesische Regionalpolitiker“ gestartet waren. Zuzanna Donath-Kasiura, Vizemarschallin der Woiwodschaft Oppeln und Delegierte der SKGD sagte in ihrer Rede: „Was ich immer sagen kann und will, ist ein großes Dankeschön, das sich an alle hier richtet. Ich möchte alle Delegierten bitten, sich weiterhin für die deutsche Minderheit zu engagieren“, so die Vizemarschallin. Sie versicherte, dass die Deutsche Minderheit im Sejmik der Woiwodschaft Oppeln gut vertreten ist und betonte: „Die Fundamente, auf denen die deutsche Minderheit aufgebaut ist – also die deutsche Sprache und Kultur, der schlesische Fleiß und der Glaube an Gott – sind auch in unseren Herzen und unserer Tätigkeit im Sejmik lebendig.“
Rafał Bartek: „Wichtig war unser Engagement als SKGD und DFKs gegen die Diskriminierung unserer Kinder.“
Engagement
„Ich glaube, unser großes Engagement und der Zusammenhalt als SKGD und DFKs gegen die Diskriminierung unserer Kinder, die Deutsch als Minderheitensprache lernen, ist eine der wichtigsten Sachen, die wir gemeistert haben. Eine weitere wichtige Angelegenheit waren die Parlamentswahlen, bei denen wir trotz guter Frequenz leider keinen Abgeordneten in den Sejm hineinbringen konnten. Was uns hier hinderlich gewesen ist, ist das Denken vieler Wähler, dass wir einen Abgeordneten im Sejm gesichert haben. Noch am Dienstag nach den Wahlen haben die Medien in Polen nicht daran geglaubt, dass wir keinen Abgeordneten haben“, konstatiert Sylwia Kus, Sekretär der SKGD. „Bei den Selbstverwalterwahlen konnten wir nicht nur in den Gemeinden, sondern auch in den Landkreisen und im Sejmik unsere Leute unter dem Schild „Schlesische Regionalpolitiker“ hineinbringen. Das freut uns sehr, aber wir wissen, dass es ein großes Engagement voraussetzte, wofür wir allen Engagierten sehr dankbar sind“, sagt Sylwia Kus.
Bevor die allgemeine Diskussion anfing, wurden Appelle der Delegiertenversammlung der SKGD vorgetragen, bei denen es u. a. darum ging, das Jahr 2025 sowohl zum Jahr der nationalen und ethnischen Minderheiten in Polen als auch zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Oberschlesischen Tragödie zu erklären. Beide Beschlüsse wurden einstimmig angenommen.
ews/ml