Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Zwei Glaubenswelten

Über die evangelisch-augsburgische und römisch-katholische Präsenz in der religiösen Landschaft von Klein Lassowitz schreibt die Studentin Wiktoria Pałucka.

Das Denkmal zum Gedenken an die zwischen 1914 und 1918 gefallenen Einwohner des Dorfes Klein Lassowitz
Foto: Wiktoria Pałucka

Die evangelisch-augsburgische Kirche in Klein Lassowitz ist eine historische Kirche in der Woiwodschaft Oppeln, im Kreis Kreuzburg, in der Gemeinde Groß Lassowitz. Sie ist eine von mehreren Kirchen der evangelisch-augsburgischen Kirchengemeinde mit Sitz in Groß Lassowitz. Die Kirche in Klein Lassowitz wurde zwischen 1928 und 1929 erbaut, einer Zeit, in der die evangelische Kirchenbaubewegung in Deutschland (zu dem dieser Teil Schlesiens damals gehörte) einen Aufschwung erlebte. Infolge des Zweiten Weltkriegs und der Verschiebung der Staatsgrenzen lag Klein Lassowitz innerhalb der Grenzen Polens. Die Kirche dient nach wie vor der örtlichen protestantischen Gemeinde, auch wenn die Zahl der Gottesdienstbesucher aufgrund der demografischen Veränderungen nach dem Krieg deutlich zurückgegangen ist. Die Kirche ist ein Beispiel für modernistische Architektur mit Elementen der Neogotik. Sie ist aus Backstein gebaut und hat ein einfaches, aber elegantes Design. Das Innere der Kirche ist bescheiden, was typisch für protestantische Kirchen ist, in denen der Schwerpunkt auf dem Wort Gottes und nicht auf reicher Dekoration liegt. Heute ist die Kirche in Klein Lassowitz Teil der evangelisch-augsburgischen Kirchengemeinde in Groß Lassowitz. In dieser Gemeinde finden regelmäßig Gottesdienste und verschiedene Veranstaltungen und Treffen für die Gläubigen statt. Die Gemeinde ist auch an ökumenischen und sozialen Aktivitäten beteiligt und arbeitet mit anderen Kirchen und Organisationen in der Region zusammen. Die evangelisch-augsburgische Kirche in Klein Lassowitz ist, obwohl sie klein und bescheiden ist, ein wichtiges Element des kulturellen Erbes der Region. Sie ist ein Zeugnis der Geschichte und Tradition des Evangelikalismus in Oppeln Schlesien und ein Ort, der noch immer seine religiöse und soziale Funktion erfüllt.

Das Denkmal zum Gedenken an die zwischen 1914 und 1918 verstorbenen Einwohner des Dorfes befindet sich neben der evangelischen Kirche. Es wurde in der Zwischenkriegszeit errichtet, 1946 von den Einwohnern aus Angst vor Zerstörung vergraben, am 23. Februar 2000 wieder ausgegraben und am 26. Mai 2001 an seinem heutigen Standort aufgestellt. Der steinerne Obelisk steht auf einem rechteckigen Sockel. Die Vorderseite trägt das Eiserne Kreuz, das von einem griechischen Kreuz mit Inschrift umgeben ist. Die Arme des griechischen Kreuzes sind mit Eichenblättern gefüllt, die Männlichkeit und Weisheit symbolisieren. An den Seitenwänden des Denkmals sind die Namen und Vornamen der an den Fronten des Ersten Weltkriegs Gefallenen aufgeführt. Vor dem Denkmal befindet sich eine Gedenktafel mit Inschriften in polnischer und deutscher Sprache. Auf der Tafel ist eine kurze Geschichte des Denkmals zu lesen. Der Obelisk ist den Bewohnern der Dörfer Jaschine, Klein Lassowitz , Grunowitz und Groß Lassowitz gewidmet, die während des Ersten Weltkriegs gefallen sind. Die meisten von ihnen waren evangelisch; ihre Namen sind auf dem Denkmal eingraviert. Der Obelisk, der zwischen 1957 und 1958 beigesetzt wurde, ist in sehr gutem Zustand erhalten geblieben.

Foto: Wiktoria Pałucka

Die Kirche der Seligen Jungfrau Maria in Klein Lassowitz ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in der Woiwodschaft Oppeln, im Kreis Kreuzburg, in der Gemeinde Groß Lassowitz. Die Kirche wurde zwischen 1928 und 1929 erbaut. In der Zwischenkriegszeit gehörte das Gebiet zu Deutschland, nach der Grenzverschiebung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es Teil Polens. Sie diente zunächst der örtlichen deutschen Gemeinde und wurde nach dem Krieg zu einem Gotteshaus für die polnische katholische Gemeinde, die sich in der Gegend niederließ. Sie ist aus Backstein gebaut und zeichnet sich durch hohe Fenster mit Buntglas, hohe Türme und Verzierungen an der Fassade aus. Das Innere der Kirche ist geräumig und verfügt über einen Hauptaltar, der der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet ist. Die Innenausstattung kombiniert traditionelle Elemente aus der Zwischenkriegszeit mit späteren Ergänzungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg vorgenommen wurden. Heute ist die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria eine aktive römisch-katholische Gemeinde. In der Kirche finden regelmäßig Messen und Gottesdienste sowie verschiedene religiöse Zeremonien wie Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen statt. Die Pfarrei führt auch pastorale und erzieherische Aktivitäten durch und engagiert sich in der örtlichen Gemeinschaft. Die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria in Klein Lassowitz ist ein wichtiger Ort der religiösen Verehrung und ein wesentlicher Bestandteil des Lebens der katholischen Gemeinde in der Region. Sie ist auch ein wertvolles architektonisches Denkmal, das sowohl Gläubige als auch Liebhaber von Geschichte und sakraler Kunst anzieht. Die Kirche spielt eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung der religiösen und kulturellen Traditionen in und um Klein Lassowitz

 

Wiktoria Pałucka


Im Rahmen der Reihe “Studierende schreiben über Schlesien” publizieren wir Texte der Studentinnen und Studenten der Oppelner Germanistik, die im Rahmen des Faches “schlesienbezogene Forschung” mit Dr. Monika Czok geschrieben werden.

Show More