Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zwischen Felsen und Torfmooren

Das Heuscheuergebirge besuchten wir bereits zwei Mal. Es waren zwar interessante, aber sehr kurze Ausflüge. Die Gebirgskette in den Mittelsudeten bietet jedoch auch Gelegenheiten für längere und abwechslungsreiche Spaziergänge.

 

                  Die Felsenpforte erinnert an unsere Wanderung zum Großen Heuscheuer. Foto: Łukasz Malkusz

 

Unsere Wanderung beginnen wir erneut in Karlsberg (Karłów), von wo wir bereits den Groβen Heuscheuer bestiegen haben. Der Ort ist leicht mit dem Auto aus Wünschelburg (Radków) oder Bad Kudowa (Kudowa Zdrój) zu erreichen, es gibt hier auch viele Parkmöglichkeiten. Wieder suchen wir nach dem gelben Wanderweg, diesmal folgen wir ihm aber in die andere Richtung und begeben uns auf den Vogelberg.

 

Zum Fort des Kaisers
In etwa 30 Minuten sind wir am Fuße des Gipfels, der vom gelben Wanderweg umkreist wird. Auf den Vogelberg selber führen die grünen Zeichen. Es ist ein kurzer Anstieg, der 5 bis 10 Minuten dauern sollte. Auf der 841 Meter hohen Spitze befindet sich die Ruine des Fort Karl. Die Festung wurde 1790 auf Befehl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. durch Major von Rauch gebaut und nach Kaiser Karl VI. benannt. Die Gebäude wurden in die Felsenwände eingepasst, bis heute stehen noch Reste der Mauer, des Tores, der Treppen und einer Aussichtsplattform. Wenn man den Ort besucht, kann man einen Eindruck gewinnen, wie die geplante Festung auf dem Heuscheuer aussehen sollte.
Nach einem kurzen Abstieg durchqueren wir die Straße nach Karlsberg und sind wieder auf dem gelben Wanderweg, der uns in weiteren 30 Minuten an die „Weißen Felsen“ führt. Diese sind eine 20 bis 30 Meter hohe Steinwand, die sich über einen Kilometer erstreckt. Die Formation besteht fast ganz aus Sandstein, daher die charakteristische helle Farbe. Der Wanderweg führt uns über 20 Minuten an den Felsen entlang, bis wir zur imposanten Felsenpforte kommen. Mit Hilfe von mehreren Treppen und schmalen Gängen durchqueren wir ein kurzes Felslabyrinth. Es ist zwar nicht mit dem Großen Heuscheuer vergleichbar, aber trotzdem sehenswert. Hinter der Pforte folgen wir nun etwa eine halbe Stunde lang den grünen Zeichen, die uns zu einem ausgezeichneten Aussichtspunkt führen.

 

Durch den Großen See
Die Uhusteine sind ein alter Steinbruch, in dem im 19. Jahrhundert Sandstein mit einem charakteristischen rötlichen Farbton gefördert wurde. Beim Steinbruch wurde eine Försterei gebaut, die mit der Zeit auch als Berghütte und Jagdhaus diente. Nach 1945 wurde die Arbeit hier eingestellt. Die Natur eroberte die Uhusteine zurück, sodass sie heute wie eine natürliche Felsformation wirken. Vor allem aber sind sie als ein guter Aussichtspunkt bekannt, der ein wunderschönes Panorama des Halberschwerdter Gebirges und des Adlergebirges bietet.
Von hier aus wechseln wir zweimal den Wanderweg. Erst folgen wir 10 Minuten lang den grünen Zeichen, dann biegen wir links ab und folgen 10 Minuten lang den blauen Zeichen. Danach erreichen wir den gelben Wanderweg und biegen rechts ab. Dieser führt uns nun durch den Großen See, ein 40 Hektar großes Torfmoor. Nach etwa 15 Minuten kommen wir auf diese Weise zur Kegelstraβe. Es ist ein historischer Weg, der Jahrhunderte lang Karlsberg mit Friedrichsgrund verbunden hat. Hier biegen wir links ab und beginnen die letzte Etappe unserer Wanderung, einen angenehmen Spaziergang durch den Wald. Er dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde, bis wir auf diese Weise nach Karlsberg zurückkommen.

 

 

Łukasz Malkusz

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