Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zwischen Festung und Natur


Das Warthagebirge haben wir schon mehrmals besucht, bisher wanderten wir jedoch noch nicht auf den höchsten Gipfel dieser Gebirgskette. Die Glatsenkoppe ist unter anderem aus Wartha (Bardo) oder einem Parkplatz auf dem Neudecker Pass zu erreichen. Der Name dieser Spitze lässt uns jedoch keine Wahl – es gibt nichts Passenderes als in Glatz (Kłodzko) loszugehen, um den gleichnamigen Gipfel zu besteigen.

Wie auch immer wir uns entscheiden, in die alte Grafenstadt zu gelangen, sollten wir in der Nähe des Standzentrums ankommen. Sowohl der Bahnhof Glatz-Stadt als auch die Hauptbushaltestelle und mehrere Parkplätze befinden sich innerhalb von wenigen Hundertmetern vom Ring und Rathaus aus. Unser erstes Ziel ist jedoch ein paar Minuten weiter entfernt.

Ein Anstieg zum Aufwärmen

Es handelt sich um die Festung Glatz, die kaum zu übersehen sein sollte. Der imposante Bau erhebt sich auf einem Hügel über der Stadt. Dieser Verteidigungskomplex entstand dort, wo im Mittelalter eine Burg stand, die jahrhundertelang um- und ausgebaut wurde. Heute dient die Festung vor allem als Touristenattraktion.

Die Mauern der Festung bieten wunderschöne Ausblicke über die Dächer von Glatz. Im Hintergrund ist das Reichensteiner Gebirge sichtbar.
Foto: Łukasz Malkusz

Uns interessiert dabei besonders, dass sie einen guten Aussichtspunkt darstellt. Wunderschöne Panoramen bietet unter anderem ein Spazierweg, der außerhalb der Mauern eingerichtet wurde. Man befindet sich nur etwa 50 Meter höher als der Strom der Glatzer Neiße, das reicht aber, um sich von hieraus an Ausblicken über den Dächern der Stadt zu erfreuen. Gut sichtbar sind auch mehrere Bergketten, darunter das Reichensteiner Gebirge, der Glatzer Schneeberg und unser heutiges Ziel – das Warthagebirge mit der Glatsenkoppe.


Hinaus aus dem Tal der Glatzer Neiße
Glatz verdient auf jeden Fall einen ganzen Tag oder sogar ein ganzes Wochenende, deshalb ist eine Stadttour diesmal nicht Teil unseres Ausflugs. Am Bahnhof sollten wir daher die Zeichen des gelben Wanderwegs finden, die uns eine längere Weile voranführen werden. Dabei ist nur die erste halbe Stunde etwas langsamer. Es geht durchs Wohngebiet in der Vorstadt, wobei wir sanft an Höhe gewinnen. Letztendlich enden aber die Häuser und der Asphalt, wir überqueren den Königshainer Bach und betreten eine mit Wäldern bewachsene Hügellandschaft.

Gleich Links haben wir den Spittelberg. Dieser liegt zwar etwas abseits der Wanderroute, ist aber einen Abstecher wert. Auf den Gipfel kommen wir innerhalb von 10 Minuten. Hinauf führt uns eine alte Allee, teilweise über eine Steintreppe und entlang eines Kreuzweges. Auf dem Gipfel befindet sich eine Einsiedelei und eine Kapelle, die wahrscheinlich 1715 durch Heinrich Deckert errichtet wurde. Wir sind jetzt auf 365 Metern, und befinden uns somit höher als die Festungsmauer.

Weiter führen uns die gelben Zeichen auf den Fockeberg. Es ist der erste etwas schwierigere Anstieg des Tages, denn innerhalb einer halben Stunde steigen wir etwa 100 Meter nach oben. Hier befindet sich ein 20 Meter hoher gemauerter Aussichtsturm, der jedoch in einem schlechten Zustand und daher nicht zugänglich ist. Somit verlassen wir auch letztendlich das Tal der Glatzer Neiße mit seinen Hügeln. Vor uns liegt das eigentliche Warthagebirge.


Łukasz Malkusz

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