Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Im niederschlesischen Bethlehem

Zwei Kilometer westlich von Grüssau (Krzeszów) liegt Bethlehem (Betlejem). Gegründet vom Grüssauer Abt Bernard Rosa war Bethlehem bis 1810 Stiftungsgut des Klosters Grüssau. Bekannt ist es heute vor allem wegen seiner zwei Sehenswürdigkeiten: der Kapelle der Geburtsgrotte Jesu und des Wasserpavillons der Äbte.


Bethlehem wurde als eine Ortslage von Grüssau zwischen 1676 und 1678 gegründet. Angeblich nach dem Muster eines ähnlichen Ortes im Kloster der Augustiner in Prag. Nach dem Muster des Original-Bethlehems hatte Abt Rosa hierzulande auch einen Kalvarienberg bauen lassen. Die ersten hölzernen Kapellen entstanden in den Jahren 1672 bis 1680.

Wasserpavillon in Bethlehem bei Grüssau
Foto: Wikipedia/SchiDD

Später wurden sie als gemauerte Bauten erneuert. Die imposanteste, von der Größe einer kleinen Kirche, war die Kreuzwegstation V, der „Olivengarten“. Sie wurde 1674 am Hang des Engelberges nach dem Vorbild einer Kapelle am Augustinerkloster in Prag errichtet. Entworfen wurde sie vom Klosterbaumeister Martin Schuppert, der auch der zuständige Bauleiter war. Das heutige Aussehen verdankt die Kapelle einer Renovierung aus dem Jahr 1810. Bis heute ist sie eine Nachbildung der Geburtsgrotte Jesu.

Die Äbte und ihre Gäste nutzten den Wasserpavillon als Badeanstalt.

Der Wasserpavillon der Äbte ist eine weitere Sehenswürdigkeit, deren Bau von einem Grüssauer Abt in Auftrag gegeben wurde. 1730 ließ Abt Innozenz Fritsch das Häuschen auf einem Gewässerboden und auf Pfählen errichten. Es ist von einem hölzernen Laubengang umgeben. Im Innenraum kann man bis heute Malereien von Georg Wilhelm Neunherzt bewundern. Es sind Szenen aus dem Alten Testament. Neunherzt war ein bekannter deutscher Kirchenmaler, der aus Breslau stammte und vor allem in Schlesien wirkte.

Im Innenraum kann man bis heute die Malereien von Georg Wilhelm Neunherzt bewundern.
Foto: Wikipedia/ Jola Sik

Seine Werke kann man noch heute auch in Sagan, Bunzlau und Schömberg bewundern. Anfänglich wurde der berühmte barocke Maler Michael Willmann als Schöpfer der Bilder gehandelt.

Der Wasserpavillon der Äbte wurde vom Grüssauer Abt Innozenz Fritsch in Auftrag gegeben.
Foto: Wikipedia/Piotrus

Die Äbte und ihre Gäste nutzten den Wasserpavillon als Badeanstalt. Das Wasser in der Gegend soll heilende Eigenschaften gehabt haben. Heute dient der Weiher nur als Wasserspeicher.

adur

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