Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

  1. Lesung: Ez 33,7-9
  2. Lesung: 13,8-10

Evangelium: Mt 18,15-20

 

An die Freiheiten der Ferien haben wir uns gewöhnt. Weniger Verpflichtungen, weniger Aufgaben, ruhigere Tagesabläufe, mehr Feste und Begegnungen, längere Abende bis tief in die Nacht hinein waren keine Seltenheit. Nun ist die Zeit gekommen, sich neu in den Familien, in den lokalen Gemeinschaften, in der Schule und im Beruf aufzustellen. Mit dem Beginn des Schulunterrichts ändert sich unsere Zeitaufteilung. Das können wir oft in kurzer Zeit beherrschen.

 

Anfeindungen

Was uns als Christen quälen wird, sind die immer wieder aufs Neue entfachenden ideologischen Anfeindungen gegen Gott und seine Kirche. Diejenigen Sichtweisen, welche mit falschen Vorstellungen vom Christentum gesättigt sind, stiften viel Unruhe. Die christlichen Eltern werden verunsichert. Der Glaube wird als überflüssig dargestellt, die Kirche zu einer Profit-Organisation degradiert, der Religionsunterricht als lächerliches Getue angeprangert, die Christen, sowohl Frauen als auch Männer, als lebensfremd eingestuft. Nur gegen Gott wagen sich die wenigsten anzutreten. Sollte er doch existieren, ist es besser, sich mit IHM nicht anzulegen.

 

Zwingt uns nicht

Die übertreibenden Kirchenkritiker und die feindlich gestimmten Religionsgegner verstehen sich selbst als Verfechter der Freiheit. Ihnen möchten wir sagen: Lasst uns unseren Glauben leben, lasst uns die Glaubensinhalte lehren und an die kommenden Generationen weitergeben, lasst uns unsere Werte bewahren und sich nach ihnen orientieren. Wir haben auch das Recht auf Freiheit. Zwingt uns nicht, eure gottfremde und lebensbedrohliche Haltungen anzunehmen. Wir richten uns an Weisheiten, die das Leben beschützen und den gesellschaftlichen Frieden aufbauen.

 

Christliche Grundlagen

Im Brief an die Römer, der um 55 nach Christus entstand, schreibt der Apostel Paulus: „Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren! und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses.“ Warum soll dies an die Kinder und Jugendlichen nicht weitergegeben werden? Womit will man diese Lebensweise ersetzen? Bislang haben sich so manche Konzepte einer grenzenlosen Eigenwilligkeit nicht bewährt. Ob wir es wollen oder nicht, ob uns dies gefällt oder nicht, Einschränkungen und Richtungsweisungen sind notwendig.

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Mitmenschlichkeit

Das nächste Schuljahr wurde eingeläutet. Für die Eltern, für das Lehrerpersonal, für Katechetinnen und Katecheten, für die Geistlichen, für alle die in verschiedenen Fördervereinen organisiert sind, geht es um eine Bildung und Erziehung, die den Kindern und Jugendlichen hilft, sich persönlich zu entfalten. Sie sollen menschlich und mitmenschlich zugleich werden. Christlich gesehen, ist auch Jesus der Lehrmeister und Erzieher. Lassen wir daher auch seine Worte gelten: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“

 

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