Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zum Hochfest der Geburt Jesu Christi – Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

Hochfest der Geburt Jesu Christi – B

1. Lesung: Jes 9,1-6 / Jes 62,11-12 / Jes 52,7-10
2. Lesung: Tit 2,11-14 / Tit 3,4-7 / Hebr 1,1-6
Evangelium: Lk 2,1-14 / Lk 2,15-20 / Joh 1,1-18

Das Hochfest der Geburt Jesu Christi wird feierlich begangen. Am 25. Dezember werden in der katholischen Kirche drei Reihen von Lesungen und Messgebeten angeboten: Für die Eucharistiefeier in der Nacht, am Morgen und am Tag.Lassen wir uns von den Grundgedanken der für die Festgottesdienste vorgesehenen Bibeltexten ansprechen. An Überraschungen mangelt es dabei nicht.

Der Glaube an Gott
Kaum zu glauben, aber es ist geschehen: Gott ist Mensch geworden und wohnt unter uns. Ob evangelisch oder katholisch, für die Christen ein Grund zu Dankbarkeit und Verehrung, zu Hochachtung und Anbetung. Weltweit sind es fast 2,3 Milliarden Menschen, die an Christus glauben. Das Christentum ist die größte Religionsgemeinschaft in unserer Zeit. Laut den statistischen Angaben vom September 2023 leben auf der Welt 8,06 Milliarden Menschen. Zu Christus bekennen sich 28,5% der Weltbevölkerung. Beinahe ein Dreiviertel der Menschheit hat keine Bindung zu Christus. Von ihnen sind 1,2 Milliarden Menschen skeptisch Gott gegenüber eingestellt. Die Agnostiker zweifeln an seiner Existenz und die Atheisten sind überzeugt, dass es Gott nicht gibt. Vor diesem Hintergrund zu behaupten, dass Gott Mensch geworden ist und unter uns wohnt, fällt nicht einfach. Das glaubende Herz kann es – trotz aller Bedenken – annehmen.

Szopka w bazylice św. Ludwika Króla i Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny w Katowicach-Panewnikach

Gott wurde Mensch
In der Christnacht, in der sogenannten Hirtenmesse (polnisch: Pasterka, Msza św. pasterska), hören wir die Worte des Apostels Paulus an Titus. Dieser war einer der Schüler des Apostels Paulus. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie, die auf der Insel Kreta sesshaft war. Titus, als Heide, bekehrte sich zum Christentum, indem er das Sterben Christi in Jerusalem erlebt hatte. Er begleitete den Apostel Paulus auf seinen Missionsreisen im Mittelmeerraum. An Titus und somit an alle Menschen, die an Gott bzw. Jesus gezweifelt hatten, richtet der Hl. Paulus folgende Worte: „Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten. Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben, während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten: auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus.“ Diese Worte sind eine Fortführung der Erwartungen, mit welchen das Volk Israel lebte. Die Menschen hüteten in sich die Überzeugung, dass Gott einen Messias, einen Erlöser, Befreier und Heilsbringer auf die Erde senden wird. Dabei spielten die Worte des Propheten Jesaja eine sehr wichtige Rolle. Bei ihm lesen wir: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft ist auf seine Schulter gelegt. Man ruft seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ In Jesus gingen die Verheißungen in Erfüllung. „Heute“, schreibt der Evangelist Lukas „ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.“ Dieser wird nochmals kommen in seiner vollen Pracht am Ende der Zeiten.

Das Wort ist Fleisch geworden
Eine weitere Steigerung der überraschenden Weihnachtsbotschaften bietet der Anfang des Evangeliums nach Johannes. Alles, was da ist, hat Gott erschaffen. Die Schöpfungskraft Gottes kommt aus dem Wort. Gott sprach und alles ist entstanden. Die gesamte Welt mit den Menschen wurde von IHM ins Leben gerufen. Bei Johannes kling dies so: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist.“ Gott hat die Stärke, alles ins Leben zu berufen. Er hat auch die, Kraft als Mensch auf die Erde zu kommen. „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ Dieser Realität sich anzuschließen war schon zu Zeiten Jesu für einige Menschen schwer. Der Apostel Johannes schreibt: „Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Gott bedauert es, dass nicht alle ihn angenommen haben. Enttäuscht ist er nicht. Er verbündet sich mit denen, die ihm aufgeschlossen gegenüberstehen. Ihnen allen, die an seinen Namen glauben und dadurch aus Gott geboren sind, gibt er die Macht, Kinder Gottes zu werden. Diese Würde und Identität wird allen Menschen angeboten und ist jederzeit, auch für uns, zugänglich. Wir dürfen sie leben.

Was bringt uns Weihnachten?
Die wesentliche Botschaft und das wesentliche Ereignis ist und bleibt die Nähe Gottes zu den Menschen. Im Schott-Messbuch heißt es dazu: „Wort aus dem Schweigen, Licht in eine dunkle Welt hinein, Leben, das stärker ist als der Tod: Das sind nicht mehr nur Ideen und Hoffnungen, es ist das Ereignis in der Mitte der Zeit. Die Welt merkt es kaum. Und doch ist alles anders geworden. Gott hat sich seiner Welt ausgeliefert und er nimmt sich nicht mehr zurück.“ Dazu kommt der Friede, den die Menschheit in Christus und durch Christus leben kann. Der gute Wille muss jedoch da sein. Die Engel haben es bei der Geburt Jesu verkündet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“Nicht zuletzt erleben wir an Weihnachten viel Freude, die uns Mut macht, mit Christus in die Zukunft zu gehen. Gott ist nicht nur ein Mensch wie ich, sondern ein Mensch für mich. Und denken wir daran, was auch immer kommen mag, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, Jesus,kam in die Welt. Er hilft uns, auf den rechten Pfaden zu bleiben.

 

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