Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Das niederschlesische Paradies

Das Arboretum Woislowitz im Stadtteil der niederschlesischen Stadt Nimptsch entstand auf dem Gelände des früheren Schlossparks von Woislowitz, der von dem deutschen Botaniker Fritz von Oheimb gegründet und bis zu seinem Tod gepflegt wurde. Erst kürzlich wurde die imposante 200-jährige Buche, die im Arboretum wächst, zum „Europäischen Baum des Jahres 2024“ gewählt.

Fritz von Oheimb
Foto: arboretumwojslawice.pl

Fritz von Oheimb stammte aus Neudorf (Nowa Wieś Niemczańska) und studierte Landwirtschaft. Im Jahr 1880 kaufte er das 150 Hektar große Gut in Woislowitz. Schon damals war ein vernachlässigter Park Teil des Guts. Als Entstehungsdatum für das Arboretum gilt bereits das Jahr 1811. Die Gutsbesitzer der Familien  von Prittwitz und von Aulock haben zu jener Zeit die ersten exotischen Bäume, vor allem aus Nordamerika, in Woislowitz gepflanzt. Von Oheimb begann damit, einen riesigen Garten anzulegen, dem das Arboretum seine heutigen Bestände und sein Aussehen verdankt.

In diesem Jahr öffnet das Arboretum Woislowitz am 14. April wieder seine Pforten.

Fritz von Oheimbs Spezialität war die Zucht von Rhododendren. 1906 erhielt sogar eine der von ihm gezüchteten Arten seinen Namen: „Von Oheimb Woislowitz“. Bis heute gibt es im Woislowitz viele Exemplare dieser wunderschön blühenden Pflanzen. 1920 gab es im Arboretum Woislowitz bereits 300 verschiedene Rhododendrenarten. Bis zu seinem Tod 1928 pflegte Fritz von Oheimb seinen Garten, auch wenn er die Leitung längst seinem Sohn Arno übergeben hatte. Nach seinem Tod fand Fritz von Oheimb seine letzte Ruhestätte in dem von ihm angelegten Garten. Sein Grab ist bis heute erhalten. Die Familie von Oheimb jedoch wurde 1946 aus Niederschlesien vertrieben.

Bekannt ist das Arboretum unter anderem für die über 200 Jahre alte Buche, die Gewinnerin des Titels „Europäischer Baum 2024“.
Foto: Facebook/Arboretum Wojsławice

Das Arboretum ist aber seit Jahren eine Pilgerstätte der großen Oheimb-Nachkommenschaft, deren Angehörige den Heimatort ihres bekannten Vorfahrens gerne besuchen. Vor zwei Jahren schaute hier Dietmar von Ohaimb, der Urenkel Fritz von Oheimbs vorbei. Vielleicht wäre das Jahr 2028, genau 100 Jahre nach dem Tod Fritz von Oheimbs, ein gutes Datum für ein großes von Oheimb-Familientreffen in Woislowitz.

A. Durecka

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