Wussten Sie, dass die Geschichte der Raumfahrt in Breslau beginnt? 1927 gründeten begeisterte Raumfahrtpioniere in Breslau einen Verein, um den großen Traum vom Flug zu den Sternen endlich wahr werden zu lassen. Wer waren diese Menschen und wie sah ihre Vision aus?
Es ist der 21. Juli 1969, Astronaut Neil Armstrong steigt die Leiter der Rakete hinab und setzt auf dem pudrigen Boden auf. 500 Millionen Menschen verfolgen die Mondlandung gebannt vor dem Fernseher. Laut den Plänen der NASA soll die Menschheit im Jahre 2024 zum Mond zurückkehren und von da aus langsam, aber sicher den Mars erobern.
In der Zukunft wird es darum gehen, fremde Planeten zu besiedeln. Doch bereits jetzt sehen wir sehr interessante Entwicklungen: Staaten und Konzerne konkurrieren um Macht und Profite im Weltall. Es geht u.a. um den Abbau von kostbaren Ressourcen, die man beispielsweise in Asteroiden findet. Und es geht um politischen Einfluss, den man, wie die USA derzeit, mithilfe von Weltraum-Armeen zu sichern versucht. Das Thema Raumfahrt ist also hochaktuell.
Dass die Geschichte der Raumfahrt weder in den USA noch in Russland beginnt, sondern in Breslau, wissen wohl die wenigsten. Die Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft und das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) wollen das ändern und laden am 7. Februar zu einer Veranstaltung ein, die der Geschichte der Raumfahrt gewidmet ist. „Das Interessante liegt darin, dass wir einerseits Breslauer Lokalgeschichte vermitteln und andererseits den Bogen in die Gegenwart spannen“, sagt Projekt-Managerin Daria Leduck.
Es wird unter anderem ein Autorentreffen mit dem Berliner Autor Wolf Kampmann geben. Kampmann spricht über sein neuestes, noch nicht vollendetes Romanprojekt „Rakete“. Das Buch handelt von den frühen Anfängen der Raumfahrt und erzählt die Geschichte des Breslauer „Vereins für Raumschiffahrt“ von 1927. „Das Buch beruht sehr stark auf historischen Fakten und stellt sämtliche Persönlichkeiten vor, die damals in Deutschland in die Raumfahrt involviert waren“, erklärt Leduck.
„Außerdem wird die spannende Geschichte des Breslauer ‚Vereins für Raumschiffahrt‘ erzählt – welche technischen Experimente damals durchgeführt wurden, um den Flug zu den Sternen zu ermöglichen, wie es zu einer Zusammenarbeit mit dem berühmten deutschen Filmregisseur Fritz Lang kam, wie das Militär schließlich auf den Verein aufmerksam wurde. Verwoben ist das Ganze mit der fiktiven Geschichte des Juden Arthur Mondstein, der in den Verein eintritt, um auf dem Mond eine Kommune zu gründen.“
Darüber hinaus wird die polnischsprachige Ausstellung „Z Wrocławia na Księżyc“ (Von Breslau zum Mond) eröffnet. Sie wurde von der Breslauer Universitätsbibliothek konzipiert und handelt von der Geschichte des Breslauer „Vereins für Raumschiffahrt“ von 1927. Sie wird an dem Ort gezeigt, an dem der Verein damals seinen Sitz hatte. „Die Ausstellung kann man nur am 7. Februar sehen, also lohnt sich ein Breslau-Besuch an diesem Tag ganz besonders“, so Leduck.
Die Veranstaltung beginnt um 12 Uhr und wird voraussichtlich gegen 16 Uhr enden. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung unter: leduck@ifa.de wird gebeten.
Mehr Infos unter www.ntks.pl
DSKG/mb