Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Die Gedanken sind frei

Landschaft vor der Wahl

Direkt nach Ostern begann der April und dieser beginnt mit dem traditionellen Aprilscherz. Dieser Tag voller kreativer und unterhaltsamer Scherze erschafft kurzzeitig eine zufällige Fantasiewelt. Einen Tag lang und nur wenige Menschen fallen darauf herein. Noch schlimmer ist es, wenn wir an imaginäre Welten glauben oder sie jeden Tag erschaffen.


Die Zeit des Wahlkampfes ist eine solche, in der Kandidaten uns solche Welten präsentieren und wir müssen sie sorgfältig analysieren und unterscheiden, was real ist, von dem, was niemals passieren wird. Das Wichtigste bei diesen Wahlen ist, sich daran zu erinnern, dass die gewählten Bürgermeister und Räte, von Gemeinden bis hin zu den Sejmiks, nicht über das Abtreibungsgesetz entscheiden, nicht in Untersuchungskommissionen sitzen oder über die Außenpolitik entscheiden werden. Lassen Sie uns daher die Muster der Parlamentswahlen des letzten Jahres nicht auf die aktuellen übertragen. Im Gegenteil, manchmal brauchen wir diese Räte, um uns gegen die Entscheidungen der Zentralregierung zu verteidigen.

Eine solche Situation war die Diskriminierung der deutschen Sprache in Schulen. Da erfuhren wir, wie unsere Räte ticken. Im laufenden Schuljahr weigerte sich der Bürgermeister des „Neuen Guttentags“, trotz der Petition der Bewohner, die fehlenden Unterrichtsstunden zu finanzieren. Er wurde von jenen Stadträten unterstützt, denen die Diskriminierung durch die PiS-Regierung entweder egal war oder die ihr zustimmten.

Wir waren immer davon überzeugt, dass sich die Gemeinderäte der deutschen Minderheit ausschließlich um schlesische, lokale Belange kümmern und von den zentralen Parteien unabhängig sind. Mit der Entscheidung der SKGD erschien im Oppelner Schlesien anstelle der Wahlkomitees der Deutschen Minderheit das der Schlesischen Regionalpolitiker und für einige Wähler verschwand ein klarer Kompass. Nicht alle waren vom neuen politischen Projekt der SKGD überzeugt, obwohl es wahrscheinlich das einzige Regionalkomitee ist, das Kandidaten auf allen Ebenen der Kommunalverwaltung aufstellt. Daher kandidieren mitunter bekannte Persönlichkeiten der deutschen Minderheit in anderen, eigenen und örtlichen Wahlkomitees. Aber neben diesen wertvollen Komitees, die von Menschen geschaffen wurden, die sich um die Region kümmern, um ihre Multikulturalität mit klarem deutschen Charakter, um die Pflege des historischen Gedächtnisses, aber auch um wichtige Partnerschaften mit deutschen Kommunen, um neue Wirtschafts-, Bildungs- und Wohnungsinvestitionen, sind Wähler in Versuchung geraten durch Listen verschiedener Parteien und Komitees mit Sitz außerhalb der Region und vagen, außerhalb der Region erstellten Programme.

Besonders außerhalb der Woiwodschaft Oppeln sollten wir aber eben nach „unseren“ Kandidaten suchen, denn es gibt sie. Ich gebe zu, dass die Wahllandschaft nicht mehr so ​​klar ist wie früher und eine stärkere Beteiligung der Wähler erfordert. Lassen Sie uns daher in diesen letzten Tagen einen genauen Blick auf die Kandidaten, Komitees und den Raum werfen, den sie lokalen und regionalen Zielen geben, auf den Platz der Zweisprachigkeit, auf die Bildung für Minderheiten, auf Mehrsprachigkeit und nationale Besonderheiten bei kulturellen Aktivitäten, auf die Verbindung von Kandidaten mit der lokalen Gemeinschaft, auf die Planung „auf Schlesisch“, d. h. realistisch und wirtschaftlich. Und geben wir diesen einfach unsere Stimme.

Bernard Gaida

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