Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Schlesische Regionalpolitiker“ sagen nicht nein

Vor Kurzem debattierten Abgeordnete im Sejm über die Erweiterung des Minderheitengesetzes, wonach das Schlesische als Regionalsprache anerkannt werden sollte. Mit der Novelle wird sich nun der Minderheitenausschuss des Parlaments beschäftigen.

Seit Jahren fordern schlesische Vereinigungen die Anerkennung des Schlesischen als eigenständige Sprache. Auch aus der Wissenschaft, u. a. von der Regionalforscherin aus Oppeln, Prof. Joanna Rostropowicz, bekommen sie Rückendeckung, denn die Historikerin betont, man könne das Schlesische nicht als einen polnischen Dialekt abtun.

Wahlversprechen
Die Anerkennung der Schlesier als Minderheit und deren Sprache als Regionalsprache war auch im Parlamentswahlkampf im Oktober 2023 eines von vielen Themen der damaligen Oppositionsparteien. Nun haben sie, als Regierung, ihr Versprechen zumindest teilweise erfüllt und die Bürgerkoalition brachte die Novelle des Minderheitengesetzes in den Sejm ein.
Nach einer langen Debatte wurde das Dokument schließlich zu weiteren Beratungen in den Minderheitenausschuss des Sejm gesendet.

Foto: Mittlerweile entstehen auch Romane und andere literarische Werke auf Schlesisch oder werden in diese Sprache übersetzt. Foto: Kamil Czainski/wikimedia commons

„Schlesische Regionalpolitiker“
Die Novelle sieht vor, dass das Schlesische als Regionalsprache anerkannt wird, wodurch auch das Recht entsteht, diese als Minderheitensprache an den Schulen zu unterrichten. Damit entstehen aber auch zumindest zu Beginn Probleme, denn es müssen Lehrpläne erstellt und Lehrer geschult werden. Vor allem aber, worauf Kritiker hinweisen, muss die Sprache für die Schulen vereinheitlicht werden.
An diesen Arbeiten wollen sich auch die „Schlesischen Regionalpolitiker“, das Wahlkomitee des Schlesischen Selbstverwaltungsvereins, beteiligen. „Als politische Gruppierung, die Menschen vertritt, für die das Wissen über Geschichte, Identität und regionales Erbe den Grundwert darstellt, glauben wir, dass dies ein grundlegendes Element für den Schutz unseres schlesischen Erbes ist“, schrieben die Politiker bereits Ende des vergangenen Jahres und betonten, dass man zu den Arbeiten am Gesetz eben auch Kommunalpolitiker einladen sollte, die sich mit der Umsetzung des Unterrichts einer Minderheitensprache auskennen.
Wann die Novelle des Minderheitengesetzes und damit die Anerkennung des Schlesischen als Regionalsprache in Kraft tritt, ist heute nicht bekannt.

Rudolf Urban

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