Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Der schlesische Minister

Das Herz eines Geschichtsfans blutet, wenn er durch den städtischen Park in Dyhernfurth (Brzeg Dolny) spaziert. Mitten im Grünen stößt man auf das komplett zerstörte Mausoleum von Karl Georg von Hoym, des Ministers Schlesiens und Südpreußens.

Karl Georg Heinrich von Hoym wurde 1739 als Sohn von Hans Bogislaws von Hoym, Erbherr auf Poblotz, und Auguste Henriette, geborene von Wobeser, geboren. Sein Vater starb als preußischer Lieutenant im ersten Schlesischen Krieg, kurz darauf verlor Karl Georg auch seine Mutter. Er wurde von Heinrich Graf von Podewils aufgezogen. Von Hoym lernte erst am Collegium Fridericianum in Königsberg und später studierte er Jura an der Universität in Frankfurt an der Oder. Nach Breslau kam von Hoym mit der Absicht, Fahnenjunker zu werden. Doch das Militär wies von Hoym wegen seines „schwächlichen Aussehens“ ab. Stattdessen wurde von Hoym Auskultator (Ausbildungsstelle für junge Juristen) an der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer. Bereits nach einem Jahr wurde er zum Kriegs- und Domänenrat ernannt. Danach folgten Ämter wie Geheimrat und Kammerdirektor. 1768 ernannte Friedrich der Große von Hoym zum Regierungspräsidenten und später, 1770, zum Minister in Schlesien. 1793 beauftragte ihn Friedrich Wilhelm II. noch mit der Verwaltung von Südpreußen.

Mausoleum der Familie von Hoym im städtischen Park in Dyhernfurth.
Foto: Rosina Winkelmann/Wikipedia

Hoym war als schlesischer Minister kein Heiliger. Es wurde ihm Korruption vorgeworfen. Er soll besonders seine Freunde und Vertrauten auf Kosten der Region und der Staatskasse finanziell bei guter Laune gehalten haben. Die Liste der Vorwürfe war länger: bürokratischer Despotismus, schlechte Verwaltung, Selbstbereicherung. Auf der anderen Seite trug er wesentlich zur Weiterentwicklung des Bergbaus in Schlesien bei, führte Modernisierung in der Landwirtschaft und im Bildungswesen ein. Von Hoym verdankt Dyhernfurth ein imposantes Schloss. In diesem verstarb von Hoym 1807. Anschließend wurde er im Mausoleum bestattet, das fünf Jahre später nach dem Entwurf des berühmten preußischen Baumeisters Friedrich Gilly gebaut wurde. Seit einiger Zeit ist das Mausoleum im Besitz der Gemeinde. Vielleicht besteht noch eine Chance auf die Renovierung des Objekts.

Karl Georg von Hoym

 

adur

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