Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ein starkes Netzwerk

Seit Jahren bereichert mittlerweile das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) die Kulturlandschaft in Bayern. Das 5. Jubiläum, das unlängst gefeiert wurde, war eine Chance, auf die zurückliegende Zeit zu blicken. Diese war geprägt von einer Vielzahl erfolgreicher Projekte und innovativer Angebote rund um die Thematik der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum.

Mit etwa 500.000 Menschen allein in Bayern und über drei Millionen in ganz Deutschland war die Gründung des BKDR vor allem von der Hoffnung geprägt, die Sichtbarkeit und Vernetzung der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum zu verbessern. Durch ein kompetentes Team, darunter renommierte Historiker wie Dr. Olga Litzenberger und Dr. Viktor Krieger, gelang es, eine solide Basis für zahlreiche Projekte und innovative Formate zu schaffen.

Die Unterstützung des Freistaats Bayern war entscheidend für diesen Erfolg. In den vergangenen fünf Jahren hat das Museum nicht nur eine gute Reputation aufgebaut, sondern auch ein stabiles Netzwerk etabliert. „Alle Projekte, die unsere Ziele voranbringen, sind für uns wichtig“, sagte Geschäftsleiter Waldemar Eisenbraun in einem Interview nach den Prioritäten des Museums gefragt. Die Reichweite der Angebote, von gut besuchten Veranstaltungen bis zu leicht zugänglichen Projekten, sei für die Einrichtung ein zentraler Erfolgsfaktor.

Die Entwicklung des BKDR verlief jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die Überzeugungsarbeit für einen neuen Kulturzentrumsbau und die sinnvolle Überbrückung bis zur Fertigstellung waren bestimmende Aufgaben. Die Lösung mit vier Räumen in zentraler Lage in Nürnberg wurde schließlich vor fünf Jahren erfolgreich realisiert.

Eine Förderung, die schließlich zur erfolgreichen Umsetzung der Idee führte, wäre natürlich ohne gute Kontakte nicht möglich. Die Verbindung zur bayerischen Landespolitik des Zentrums ist durch die Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales geprägt. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit deutschen Organisationen in den Herkunftsländern verschiedener Volksgruppen zu unterstreichen. Beispiele sind Kooperationsabkommen mit den deutschen Minderheiten in Kasachstan, Usbekistan, der Ukraine sowie in Russland.

Für die kommenden Jahre ist eine Vertiefung der Arbeit in den Bereichen Ahnenforschung und eine familienbezogene Recherche geplant. Das Zentrum will also mehr ins persönliche Detail gehen und die deutschen Volksgruppen anhand von Familiengeschichten erklären.  Interessant ist aber auch, dass das Zentrum über die Grenzen Europas hinaus mit seinen Projekten gehen will. Eine engere Kooperation mit der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ soll etwa die Angebote auch in Lateinamerika bekannt machen. Des Weiteren will man zukunftsorientiert agieren und auf Digitalisierung sowie Visualisierung des Angebotes setzen.

Łukasz Biły

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