Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Post-Industrielles Erbe

1857 baute der Kattowitzer Unternehmer Friedrich W. Grundmann in Oppeln die erste Zementfabrik. Bis zum Zweiten Weltkrieg waren in Oppeln neun Zementwerke in Betrieb, das letzte wurde 1908 eröffnet. Welche Geschichte haben sie? Welche Bedeutung hatten sie für die Stadt? Diesen Fragen geht die Sonderausstellung „Zementwerke von Oppeln. Industrie in der Stadtstruktur” des Museums des Oppelner Schlesiens auf den Grund.


In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu großen Veränderungen in der Industrielandschaft von Oppeln. Dank der reichen Kalkmergelvorkommen, der Lage an der Oder und der Eisenbahnverbindung (seit 1843 mit Breslau) beginnt hier einst eine intensive Zementproduktion.

Die Sonderausstellung kann bis zum 30. Juni von Dienstag bis Sonntag besichtigt werden.
Foto: Manuela Leibig

Der Zement aus den neun Zementwerken prägt bis heute das Stadtbild: „In den 1930er Jahren wurden in Oppeln solche Objekte gebaut, die für uns aus heutiger Perspektive sehr interessant sind. Es sind Gebäude, die im Stil des Modernismus errichtet wurden, wie das Gebäude des Regierungsbezirks Oppeln, das heute das Woiwodschaftsamt beherbergt. Es gibt einige Schulen aus der Zeit oder das Gebäude der Handwerkskammer“ zählt Bogna Szafraniec, die Kuratorin der Ausstellung, auf.

Die Ausstellung ist ein Versuch, die Aufmerksamkeit auf das post-industrielle Erbe Oppelns zu lenken, das noch viele Geheimnisse birgt: „Ich hoffe, unsere Ausstellung kann jemanden dazu inspirieren, das Thema wissenschaftlich zu bearbeiten und in Deutschen Archiven nach Materialien zu suchen“, erklaert Bogna Szafraniec. Einen Beitrag zur Quellensammlung leistet das Museum in Oppeln. Da die Ausstellung auch von Menschen, die in den Zementwerken gearbeitet haben, besucht wird, bitten die Museumsmitarbeiter um ein Treffen, um die Erinnerungen der „Weißen Bergarbeiter“ aufzuschreiben.

Die Ausstellung zum Zementwesen in Oppeln ist im Museum zu Oppeln in der Mały Rynek 7 Straße bis zum 30. Juni zu sehen. In so einer breiten Form mit Gerüsten und Zementsäcken wird sie nirgendwo mehr zu sehen sein. Das Museum des Oppelner Schlesiens ist von Dienstag bis Sonntag eröffnet.

Manuela Leibig

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