Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Schwindelerregende Höhe

Bad Flinsberg: Am Tor zum Isergebirge Teil II

Nach einem Spaziergang durch Bad Flinsberg (Świeradów Zdrój) gehen wir nun aus der Stadt heraus und erkunden die nahegelegene Berglandschaft.

Nachdem wir den roten Wanderweg verlassen, führt uns der schwarze Wanderweg noch eine Viertelstunde durch die Vororte, vorbei an mehreren Villen, Pensionen und privaten Kuranstalten. Jedes dieser Gebäude, das nicht ein Neubau ist, sowie mehrere Privathäuser erinnern an den Anfang des 20. Jahrhunderts.

Über den Dächern der Stadt
Letztendlich überqueren wir den Santa Maria Bach und gelangen an den Waldrand. Ab hier wird die Strecke etwas ruhiger, vor uns jedoch liegt noch ein ganz populärer Ort, den wir nach weiteren 15 Minuten erreichen. Es handelt sich um die Talstation der Bad Flinsberger Gondelbahn. Die über zwei Kilometer lange Linie wurde 2009 fertiggestellt und ermöglicht, in kurzer Zeit 400 Meter an Höhenunterschied zu bewältigen. Die Gipfelstation befindet sich kurz vor der Spitze des Heufuders, des wohl meistbesuchten Berges des Isergebirges.

Der 34 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Mühlberg wurde im Jahre 2021 gebaut. Foto: Łukasz Malkusz

Wir bewegen uns jedoch weiter zu Fuß. Es dauert noch eine Viertelstunde, bis wir zu einem großen Parkplatz kommen, von dem aus der Aussichtsturm auf dem Mühlberg sichtbar ist. Wer wenig Zeit hat und nur den Turm besuchen will, kann hier problemlos Platz für sein Auto finden.

Die Wanderroute biegt links ab, wir gehen jedoch nach rechts. Nach 200 Metern sind wir am Aussichtsturm, der einer der neusten in den Sudeten ist. Mit 34 Metern Höhe ist er schon schwindelerregend hoch und bietet, besonders bei stärkerem Wind, Nervenkitzel. Dazu tragen auch die Bodengitter bei, denn sogar von der oberen Aussichtsplattform sieht man direkt nach unten bis zum Boden. Belohnt wird man durch ein Panorama, das Bad Flinsberg, das Isergebirge, Teile des Riesengebirges und das Sudetenvorlands umfasst. Interessant ist dabei, dass man gleich eine Übersicht anderer interessanter Wanderziele bekommt – sichtbar sind der Aussichtsturm auf der Schwarzbachkoppe, der Sky Walk auf der anderen Stadtseite, der Geiersberg, die Berghütte auf dem Heufuder und der Hochstein.

Von der oberen Aussichtsplattform sieht man direkt nach unten bis zum Boden.

Auf den Spuren der Kurgäste
Weiter folgen wir der Waldstraße, die uns an den Turm gebracht hat. Auf diese Weise kommen wir zum grünen Wanderweg, der uns über die nächste Stunde begleiten wird. Es geht durchs relativ flache Massiv, das neben dem Mühlberg zwei weitere Gipfel hat: den Steinbach und den Hasenberg. Heute sind seine Hänge ruhig und friedlich, von einzelnen Joggern oder Mountainbikern abgesehen. Von den Touristenmengen aus dem Kurort und der Gondelbahn findet man hier keine Spur. Ganz anders war es noch vor 100 Jahren, als diese Wälder Hauptziel der Kurgäste waren. Auf dem Hasenberg standen damals ein Restaurant und ein Aussichtsturm, von denen heute nur Fundamente übrig sind.
Unser Spaziergang durch die Umgebung von Bad Flinsberg endet, wenn wir den grünen Zeichen folgend zurück im Stadtzentrum ankommen. Er sollte insgesamt bis 3,5 Stunden in Anspruch nehmen. Dabei gibt es hin und wieder bemerkbare Anstiege, denn der Höhenunterschied auf dieser 9 Kilometer langen Strecke beträgt über 300 Meter.

Łukasz Malkusz

 

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