Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Und Stoff gibt es für weitere Bücher

Vor Kurzem ist der neue, 7. Band des Lexikons „Schlesier von den frühesten Zeiten bis zur Gegenwart“ erschienen, das von Prof. Joanna Rostropowicz herausgegeben wird. Auch in dem jüngsten Band sind wieder über 70 bedeutende, aber oft vergessene Schlesier portraitiert.

Es sei eine Heidenarbeit, sagt Prof. Joanna Rostropowicz über die Lexikonreihe, denn jedes Mal werden zahlreiche Schlesier vorgestellt, die zumeist in Vergessenheit geraten sind. Die Historikerin sieht es aber als eine wichtige Aufgabe an, den Schlesiern ihre berühmten Vorfahren näherzubringen. Seit ihrer Studienzeit habe sie nämlich immer wieder gehört, Schlesier seien ein einfaches Volk und es gäbe hier keine großen Persönlichkeiten. Auch später wurde sie ständig mit derartigen Aussagen konfrontiert. „Nach vielen Jahren, als ich schon Professorin an der Universität Oppeln war, sagte ein Kollege zu mir, er könne es nicht verstehen, dass gerade aus Schlesien kein einziger bedeutender Mensch stammt“, erinnert sich die Herausgeberin des Lexikons.

Der neueste, 7. Band des Schlesierlexikons Foto: Joanna Rostropowicz
Griechisches Beispiel

Das war die Geburtsstunde der Reihe. Dabei kam Joanna Rostropowicz ihr wissenschaftlicher Forschungsschwerpunkt, die alten Griechen und Römer zu Hilfe. „Was hat z. B. Plutarch gemacht? Er hat Lebensbilder hervorragender Griechen und Römer geschrieben. Und so sagte ich mir: ‚Ich werde es ihm gleichmachen.‘ Nach meiner Professur habe ich also meinen lieben Griechen gesagt, sie müssten jetzt schlafen gehen, denn ich werde nun meine ganze Arbeit den Schlesiern widmen“, sagt Joanna Rostropowicz.

So ist vor fast 20 Jahren der erste Band des Lexikons „Schlesier von den frühesten Zeiten bis zur Gegenwart“ erschienen, mithilfe des damaligen Geschäftsführers des Verbandes deutscher Gesellschaften, Joachim Niemann, wie Joanna Rostropowicz betont. Später wurden die Bände im Verlag des Eichendorff-Zentrums in Lubowitz herausgegeben, nun macht es Prof. Rostropowicz über ihre eigene Stiftung.

Weitere Bände folgen

In jedem der Bände werden mehr als 70 Persönlichkeiten vorgestellt, so auch dieses Mal. Neben der Schriftstellerin Valeska von Bethusy-Huc und dem Künstler Thomas Myrtek, die mittlerweile besser bekannt sind, finden sich allerhand Personen, an die sich heute keiner mehr erinnert, wie z. B. die erste Hebamme Europas, Justine Siegemund oder der Maler und Freund Eichendorffs, Carl Albert Eugen Schaffer.

Prof. Joanna Rostropowicz Foto: Manuela Leibig

Und Prof. Rostropowicz sagt, sie habe Stoff für weitere Bände, mittlerweile bräuchte sie aber jemanden, der ihre Arbeit in Zukunft weiterführen möchte.

Rudolf Urban

 

 

 

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