Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Unserer Wurzeln dürfen wir uns nicht schämen”

Markus Tylikowski ist seit kurzer Zeit der neue Vorsitzende des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheit in Beuthen. Dabei tritt der Teenager in große Fußstapfen, denn es handelt sich um eine der aktivsten Ortsgruppen des BJDM. Lukasz Bily sprach mit ihm über seine Motivation und Ziele für die Zukunft.

 

Markus Tylikowski

 

 

Markus, erst einmal Gratulation zu dieser Wahl, aber warum hast Du Dich eigentlich entschlossen der Vorsitzende des BJDM Beuthen zu werden?

Ich habe mich dazu entschlossen, weil mir das Wohl und die Entwicklung dieses Vereines am Herzen liegen. Für mich ist klar, dass die Jugend die Zukunft bedeutet, deswegen will ich mit jungen Deutschen, die sich ihrer Herkunft nicht schämen und dazu stehen, zusammenarbeiten.

 

 

Was sind Deine Erfahrungen mit der deutschen Minderheit? Was hältst Du vom DFK?

Außer der Mitgliedschaft im BJDM, bin ich ein aktives Mitglied des DFK Beuthen. Ich engagiere mich auch medial, indem ich der Gründer und Redakteur der Zeitung „Der Beuthener“ bin. In dieser Zeitschrift kann man Informationen zu allen Aktivitäten der Deutschen Minderheit in Beuthen finden. Dazu bin auch Ministrant und helfe dabei, die Messen in deutscher Sprache zu zelebrieren. Wenn man mich fragt, ist der DFK ein sehr guter Verein, die sich darum bemüht, dass unser deutsches Erbe hier in Schlesien erhalten bleibt. Bei diesen Zielen möchte ich gerne Herrn Manfred Kroll helfen, der sich besonders für die Belange der Sprache und Kultur im DFK Beuthen engagiert. Er ist für mich ein Beispiel eines wahren Deutschen in Polen, der zu seiner Identität steht.

 

 

 

Der BJDM Beuthen zählt klar zu den aktivsten Jugendvereinen der Deutschen Minderheit, auch dank Deines Vorgängers Marcin Jaksik. Willst Du Dir etwas von Marcin abschauen?

Erst einmal will ich, dass sich der BJDM weiterentwickelt und dazu will ich vor allem meine eigenen Ideen verwirklichen, von denen ich einige habe. Dann werden wir sehen, was sich weiter im Verein machen lässt.

 

Dann sprechen wir mal über diese Ideen. Was sind Deine Ziele als Vorsitzender des BJDM Beuthen?

Hier gibt es einige wichtige Schlüsselwörter: Sprache, Identität, Kultur und Geschichte. Als Vorsitzender will ich dazu beitragen, dass die Mitglieder, die wir bereits haben, vor allem die deutsche Sprache gut beherrschen, danach sollten sie die Kultur und Geschichte so gut wie möglich kennenlernen. Wenn dann eine Gruppe entsteht, die alle diese Sachen gemeinsam hat, dann haben wir die Gemeinschaft, in der jeder von uns sagen kann, dass er sich sowohl als Schlesier wie auch als Deutscher fühlt. Ich denke, das ist das wichtigste Ziel.

 

Ist es eigentlich heutzutage so einfach? Zu sagen, dass man in Schlesien Deutscher ist?

Das hängt natürlich von der Gesellschaft ab, in der man sich bewegt. In Schlesien leben klar die Menschen, die uns achten, aber auch die, die keine Deutschen mögen. Ich habe mich entschlossen, zu meiner Identität zu stehen, weil meine liebe Oma Edyta, als sie noch lebte, mir immer gesagt hat, dass wir uns nicht unserer Wurzeln schämen sollten.

 

 

Wie verbindest Du Deine Identität mit deinem täglichen Leben? Hast du ein Hobby, dass mit Deutsch verbunden ist?

Ich interessiere mich persönlich schon seit Jahren für die deutsche Geschichte, deswegen auch für Schlesien, da es lange ein ständiger Bestandteil des deutschen Staates war. Außerdem sehe ich mir gerne das deutsche Fernsehen an und höre deutsche Musik. In der Zukunft will ich gerne Germanistik studieren, um Jugendlichen diese schöne Sprache beizubringen.

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