Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag vom Bischofsvikar Peter Tarlinski

4. Sonntag im Jahreskreis – B

1. Lesung: Dtn 18,15-20
2. Lesung: 1 Kor 7,32-35
Evangelium: Mk 1,21-28


Echter Prophet
Die erste Lesung am 4. Sonntag im Jahreskreis ist den Propheten gewidmet. „Mose sprach zum Volk: Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen.Auf ihn sollt ihr hören.“ Eine Ankündigung, die im späten Judentum auf den Messias bezogen wurde. Das Christentum sieht in Jesus die Erfüllung dieser Prophezeiung. Der Text aus dem Buch Deuteronomium erklärt, wie Gott das Auftreten des künftigen Propheten versteht. „Ich will ihm meine Worte in den Mund legen“, sagte der Herr, und er wird dem Volk Gottes „alles sagen, was ich ihm gebiete.“ Gott selbst stellt sich an die Seite des Verkünders und warnt die Menschen: „Denjenigen aber, der nicht auf meine Worte hört,die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft.“

„Nehmt euch in Acht vor denen, die in Gottes Namen auftreten und falsche Lehren verbreiten!“

Propheten gegen den Glauben
Neben der hohen gesellschaftlichen Stellung und dem von Gott gewährten Schutz, hat der Prophet eine große Verantwortung. Wird er dieser nicht gerecht, droht ihm der Tod. „Doch ein Prophet, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu verkünden,dessen Verkündigung ich ihm nicht geboten habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, ein solcher Prophet soll sterben.“ Wer Falsches verbreitet, schadet den einzelnen Menschen und dem ganzen Volk. Er führt das gesellschaftliche Leben auf gefährliche Pfade. Jesus warnt vor den falsche Propheten und sagt dazu: „Nehmt euch in Acht vor denen, die in Gottes Namen auftreten und falsche Lehren verbreiten! Sie kommen zu euch, getarnt als Schafe, aber in Wirklichkeit sind sie reißende Wölfe.“ Sie verführen ihre Mitmenschen zum abscheulichen Tun. Sie bringen das Volk von der Gotteswahrheit ab. Sie preisen an, was auf Dauer nicht glücklich macht. Die Irrlehrer handeln aus Eigensinnigkeit und Habgier. Im Dienst lebensfeindlicher Ideologienführen sie die Glaubenden zu Lästerung über Gott und besonders über Jesus, den Messias. Die falschen Propheten bringen über sich selbst schnelles Verderben. Das gleiche Ende erleben diejenigen, die ihnen folgen.

Das Falsche überwinden
Gerne höre ich unterschiedliche Musik. Auf der Suche nach neuen Angeboten bin ich auf einen Titel „Falsche Propheten“ des Rappers „Kontra K“ gestoßen. Unter diesem Pseudonym verbirgt sich der 1987 in Berlin geboreneMaximilian Diehn. Er singt: „Wir häng’n an den Lippen / Selbst wenn sie uns vergiften / Und erbeten den Segen / Von falschen Propheten“. Wenn den Menschen „nichts außer Angst treibt, wird er sogar Gott ins Gesicht lügen, falls er ihm die Hand reicht. Wir bluten alle rot, müssen atmen, essen, trinken. Doch irgendwieverlier’n wir alle das, was uns verbindet. Wie kann ein Gedanke nur die halbe Welt vergiften? Doch auch blind für die Hoffnung wird die Wahrheit uns schon finden.“ Erst wenn man das Authentische kennt, entkommt man der Falschheit. Echt und wahr ist bestimmt Jesus, der „lehrte wie einer, der Vollmacht hat.“

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