21. Sonntag im Jahreskreis – A
1. Lesung: Jes 22,19-23
2. Lesung: Röm 11,33-36
Evangelium: Mt 16,13-20
In der Gegenwart erwarten wir, dass klare Stellungen bezogen werden. Das wünschen wir uns von der Politik, den Medien, in der Wirtschaft wie auch in der Kirche. Eine verständliche Positionierung, nach der wir unsere persönliche Meinung bilden könnten, wird ersehnt. Geht es bei den verschiedenen Standpunkten instabil vor (mal so, mal so), leben wir verunsichert. Wir zweifelnund haben Schwierigkeiten, die eigenen Entscheidungen zu treffen. Klarheit wird gefragt. Sie ist in den menschlichen Beziehungen maßgebend.
Wer ist Jesus?
Im Evangelium nach Matthäus begegnen wir Jesus, der den Jüngern eine klärende Frage stellt: „Für wen halten die Menschen den Menschensohn?“ In der heutigen Zeit würde so mancher mit einer Gegenfrage antworten: „Und wer ist das? Muss ich ihn kennen?“ Andere wiederum sähen in Jesus einen Rebellen, einen Zauberer oder einen klugen Manager und Redner, der die Massen hinter sich versammeln konnte. Die Allgemeinheit ist nicht christlich. Statistisch bilden Christen 32% der Weltbevölkerung. Darunter gibt es 17,6% Katholiken. Dazu gehören viele von uns. Jesus richtet an alle christgläubigen Menschen die Frage: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Eine Antwort zu geben, ist entscheidend für unser Leben. Wer ist Jesus für mich persönlich? Im Evangelium antwortet Simon Petrus stellvertretend für alle Jünger: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“
Wer ist Jesus für mich?
Was sagt heute Papst Franziskus, in dem die Katholiken den Nachfolger des Apostels Petrus sehen,dazu? „Eine klare, direkte Frage, angesichts derer man nicht ausweichen oder neutral bleiben kann. Es ist die Liebe Jesu, unseres Meisters, der uns heute aufruft, den Glauben an ihn zu erneuern und ihn als Sohn Gottes und Herrn unseres Lebens anzuerkennen. Machen wir uns die Worte des Petrus zu eigen: ‚Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.‘ Unsere Gedanken und unser Blick seien auf Jesus gerichtet, Ursprung und Ziel allen kirchlichen Handelns. Er ist der Grund und niemand kann einen anderen legen. Er ist der Fels, auf den wir bauen sollten.“
Jesus oder die Unterwelt?
Jesus spricht von den Pforten der Unterwelt. Diese werden die Kirche nicht überwinden, wenn sie auf dem Evangelium und den Lehren der Apostel aufgebaut bleibt. Er sagte dies in der Nähe von Cäsarea Philippi. Dort lagen zerschlagene Altäre und zerbrochene Säulen heidnischer Tempel. In diesen verehrten die Menschen einen Gott namens PAN. Er galt als eine kindische, arrogante, dumme und vulgäre Gestalt, die in ihren Begierden hemmungslos war und seine leiblichen Triebe mit Mädchen und jungen Männern auslebte. An diesem Ort konnte Jesus seinen Jüngern visuell klar machen, dass die Mächte der Hölle zerbrechlich, vergänglich, in sich selbst verloren, menschenfeindlich und gleichzeitig unfähig sind, die Gegenwart Gottes zu überwinden.
Was der Messias, der Sohn Gottes, schafft, wird dauerhaft und stark sein, wie ein Gebäude auf einem Felsen gebaut. Es lohnt sich also, darüber gründlich nachzudenken.