Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

33. Sonntag im Jahreskreis – A

1. Lesung:Spr 31, 10-13.19-20.30-31
2. Lesung: 1 Thess 5, 1–6
Evangelium: Mt 25, 14–30

Jeder Mensch ist talentiert. Jede und jeder hat eigene Begabungen. Die Menschen ergänzen sich gegenseitig, wodurch der gesellschaftliche Zusammenhalt entsteht. Zu den besonderen Eigenschaften des Menschen gehört die Fähigkeit zu glauben und zu lieben. In unserer Zeit scheint diese Begabung ein wenig vernachlässigt zu sein. Die Zählung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am sonntäglichen Gottesdienst hat einen Rückgang verzeichnet. Durchschnittlich sind es um die 40% Gläubige in ländlichen Regionen bis hin zu etwa 17-20% in den Großstädten. Das spirituelle, geistliche Leben scheint die Getauften weniger zu interessieren. Der Schwerpunkt des Denkens und Strebens hat sich in Richtung eines materiellen Wohlstandes verschoben. Der Mensch nimmt sich in unseren Zeiten als geistiges Wesen immer weniger wahr. Er entfaltet immer seltener seine Fähigkeit zu glauben und zu lieben. Das führt so manche bis zu einem völligen Abbruch mit Gott und der Gemeinschaft der Glaubenden, der Kirche.

„Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!“

Tüchtig und treu sein
Diesen gesellschaftlichen Prozess beschreibt Jesus mit dem Gleichnis von Talenten. Er spricht von einem reichen Mann, der seinen Dienern sein Vermögen anvertraut hat. „Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld,einem anderen zwei,wieder einem anderen eines,jedem nach seinen Fähigkeiten.Dann reiste er ab.Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte, hin,wirtschaftete mit ihnenund gewann noch fünf weitere dazu.Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte,noch zwei weitere dazu.Der aber, der das eine Talent erhalten hatte,ging und grub ein Loch in die Erdeund versteckte das Geld seines Herrn.“ Als der Herr zurückkehrte, lobte er die ersten beiden, weil sie fleißig waren und ihr Vermögen verdoppelt hatten. Er sagte zu ihnen: „Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener.
Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!“

Stagnierung ist schmerzlich
Zu demjenigen mit dem einen nicht vermehrten Talent sagte er: „Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Nehmt ihm also das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! (…) Wer nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.“

Wachsam leben
Die Entfaltung unserer eigenen Begabungen, die uns aus Gottes Gnaden angeboren sind, ist unsere Lebensaufgabe. Das bezieht sich auch auf die Pflege des Glaubens und die tätige Liebe. Der Apostel Paulus schreibt: „Ihr alle seid Söhne des Lichtsund Söhne des Tages.Wir gehören nicht der Nachtund nicht der Finsternis.Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen,sondern wach und nüchtern sein.“ Das hilft unsere Begabungen zu vermehren.

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