Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

Christkönigssonntag – Hochfest – A

1. Lesung:Ez 34,11-12.15-17a
2. Lesung:1 Kor 15,20-26.28
Evangelium: Mt 25,31-46

Am 11. Dezember 1925 hat Papst Pius XI. das Christkönigfest in der katholischen Kirche eingeführt. Mit der Hervorhebung der Person Jesu Christi als Herrscher der Welt wurde die Feier des Heiligen Jahres eingeleitet. Seit 1475 wurde jedes 25. Jahr zum Gnadenjahr ausgerufen, damit die Gläubigen an den Erlass ihrer Sünden denken und diesen im Sakrament der Buße (in der Beichte) gewissenhaft vollziehen. Diese gründliche Erneuerung festigt den Glauben und den Halt der Christen in der Welt.

Gesellschaftliche Umstände
Das Hochfest hat auch ihr gesellschaftliches Umfeld. Der Erste Weltkrieg hat 17 Millionen Tote gefordert und die Monarchien wurden abgesetzt. In Russland erfolgte mit dem 7. November 1917 die gewaltige Machtübernahme durch die Kommunisten. Neue Formen des Regierens wurden angestrebt, die mit den sozialen Problemen und der zunehmenden Armut nicht zurechtgekommen sind. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Trennung von Staat und Kirche und ein religionsfreier Unterricht in den Schulen angestrebt. Der radikale Laizismus stand für das Verbot jeglicher religiöser Betätigung außerhalb eines engen, privaten Bereiches. Daraus folgt, dass Religion nicht nur keine staatliche, sondern auch keine öffentliche Funktion hat. Die gesellschaftlichen Veränderungen hatten zum schwankenden Verhalten der Katholiken beigetragen. Unter dem Druck der Öffentlichkeit begannen sie,ihre christlichen Überzeugungen aufzugeben. Die Verweltlichung des Lebens nahm zu. Die katholische Lehre musste sich mit dem modernen Weltbild auseinandersetzten. Angesichts dieser Lage wurde eine klare Stellung des Papstes erwartet. Sie mündete u.a. in der Einführung des Christkönigsfestes.

Königsherrschaft Christi
Das Königreich Christi vereint die menschlichen Herzen und das menschliche Denken für ein Leben in Wahrheit, Heiligkeit und Gnade, in Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.
Christus, als König der Welt, herrscht nicht mit Gewalt, sondern mit Empfindsamkeit. Er sagt selbst über sich: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (Mt 20,28). Jesus identifiziert sich mit jedem Menschen. Er lehnt definitiv in seinem Königreich das Böse ab und befürwortet eindeutig das Gute. Daher gilt auch: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder (und Schwestern) getan habt, das habt ihr mir getan.“Was meint Jesus damit? Mit Nahrungsbedürftigen teilen, Nackte bekleiden, Unterdrückte aus der Übermacht befreien, Fremde und Obdachlose aufnehmen, Waisen verteidigen, Witwen schützen, Gefangene vom Feind loskaufen, Kranke und Arme besuchen, Mittellose und Ankömmlinge nicht unbestattet lassen. So der Kirchenvater Lactantius (250-325) anhand der Aussagen Jesu und der Bibel.

Es ist nicht egal
Es ist nicht egal, ob wir den Prinzipien des Königreichs Christi folgen oder diese ablehnen. Die Unsensiblen und Bösartigen „werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber
zum ewigen Leben.“ Möge uns dies zum Nachdenken bewegen.

 

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